In Berlin wurde am 28. Februar 2002 die zweite Phase des städtebaulichen Realisierungswettbewerbs „Rudower Chaussee“ entschieden. Eine Jury, der neben Louisa Hutton (Vorsitzende) auch Michael Kny und Volker Staab angehörten, vergab insgesamt drei Preise und vier Ankäufe.
- Der erste Preis (ca. 24.500 Euro) ging an die Berliner Architektin Erika Mühlthaler (nebenstehende Abbildung).
- Den zweiten Rang (ca. 16.300 Euro) belegten Chestnutt_Niess Architekten, Berlin.
- Den dritten Preis (ca. 12.200 Euro) erhielten Bau 4 Architekten, Max von Rudzinski + Andreas Herschel, Berlin.
Außerdem wurden die Arbeiten folgender Büros zum Ankauf (je ca. 3.000 Euro) empfohlen:
- STP-Architekten, Matthias Schlimpert + Wolfgang Thaeter, Berlin;
- Kaspar Kraemer Architekten, Köln;
- Beyer + Schubert, Berlin;
- Matthias Reese + Charles Tashima, Berlin/London.
Wettbewerbsaufgabe war es, ein 420 Hektar großes Gelände um den ehemaligen Flugplatz Johannisthal („Anger“) an der Rudower Chaussee städtebaulich neu zu ordnen. Gesucht war ein städtebauliches Konzept für die zukünftige Entwicklung des gesamten Areals sowie vertiefende Vorschläge für einen Teilbereich. Neben dem Neubau eines Dienstleistungs- und Kleinteilfertigungsgebäudes sollte ein Bürohaus geplant werden, das einen gewerblich genutzten ehemaligen Flugzeughangar aus den 30er Jahren ergänzt.
Der erstplatzierte Entwurf schlägt einen Bebauungsgürtel vor, der sich aus Solitärbauten zusammen setzt und sich offen und additiv zwischen den Anger und die Rudower Chaussee spannt. Die Summe der Einzelbauten lässt ein kompaktes Ensemble entstehen. Die Bauten zeichnen die ausgewiesenen Straßenräume nach und öffnen durch „private Gassenräume“ den Block nach innen und außen. Das „Geviert der Wissensfabriken“ (Baufeld 1) umschließt einen privaten Freiraum, der als grüner Campus-Werkhof dienen soll.
Der Standort Berlin-Johannisthal/Adlershof soll sich in der Zukunft zu einem urbanen Stadtteil aus Wirtschaft, Wissenschaft, Medien, Wohnen und Erholung mit 25.000 Arbeitsplätzen und Raum für 10.000 Bewohner entwickeln.
Ein Lageplan und eine Innenraumperspektive des Siegerentwurfes sind als Zoom-Bilder hinterlegt.