Die Stadt Bonn hatte zu Beginn des Jahres einen Wettbewerb für eine Gundstückbebauung im Bonner Stadtbezirk Beuel ausgelobt. Mit der Bebauung und der Gestaltung der Freiflächen zwischen dem Konrad-Adenauer-Platz und dem Beueler Bezirksrathaus soll das Zentrum des Stadtteils ein neues Gesicht erhalten. Die Jury unter Vorsitz von Kunibert Wachten tagte am 4. Mai 2007. Folgende Auszeichnungen wurden vergeben:
- 1. Preis: bob-architektur, Köln
- 1. Preis: Reinhard Angelis, Köln
- 3. Preis: Martienssen Architekten + Ingenieure, Hannover
- Ankauf: berger röcker, Stuttgart
- Ankauf: Fischer Architekten, München
Die beiden ersten Preisträger Bob-Architektur und Reinhard Angelis verteilen ihre Baukörper auf dem Grundstück auf ähnliche Weise: beide lassen die Sichtachse vom Rathaus zum Konrad-Adenauer-Platz frei und schließen den Block mit einer flankierenden Bebauung entlang der Augustinerstraße und der Friedrich-Ebert-Straße.
Bob-Architektur wählt für die beiden Baukörper unterschiedliche Architektursprachen: Das Wohnhaus an der Friedrich-Ebert Straße erhält eine Lochfassade mit vertikal geschnittenen Fenstern, während das Büro- und Geschäftshaus an der Augustinerstraße eine vorgehängte Glasfassade bekommt. Analog zum Magnolienbaum auf dem Konrad-Adenauer-Platz sollen die Glasflächen mit Großaufnahmen blühender Magnolien bedruckt werden. Außerdem schlagen die Architekten einen „Stadtbalkon” vor, setzen den Vorplatz des Rathauses auf ein höheres Niveau und erschließen dieses Niveau über eine Freitreppe und Rampen. Dadurch können die Freiräume des Blocks klar voneinander differenziert werden: zwei zur Stadt hin offene Platze, der höher gelegene Rathausvorplatz mit „Balkon”, daneben ein kleiner Stadtpark mit schrägen Ebenen und altem Baumbestand.
Reinhard Angelis entschied sich dafür, eine einheitliche „Baufigur” für den Block zu finden und alle Baukörper die selbe Fassadensprache sprechen zu lassen; dahinter können unterschiedliche Nutzungen flexibel zugeteilt werden. Die Bebauung an der Augustinerstraße ist dreigeteilt, so dass die dahinter liegende Platzfolge über kleine Gassen zugänglich wird. Nach dem Juryprotokoll „überzeugt die Arbeit als Ensemble maßstäblicher Solitäre, dessen Zwischenräume sich zueinander und in der Gesamtheit zum Konrad-Adenauer-Platz hin öffnen. Es entstehen spannende Räume, die sensibel über eine Engstelle mit dem Rathausvorplatz vernetzt werden.”