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23.10.2015

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Volker Staab baut einen Turm

Wettbewerb für Bauhaus-Archiv Berlin entschieden


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Es sind erstaunlich wenige Wettbewerbe in Deutschland, die in diesem Jahr für Aufsehen sorgen – das Bauhaus tritt auf dieser Bühne gleich doppelt auf. Nach der (Vor-) Entscheidung in Dessau wurde heute in Berlin das Ergebnis des nichtoffenen Wettbewerbs für das „Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung“ bekanntgegeben. Immerhin: Es gibt einen ersten Preis. Und sonst?

In der Rangliste finden sich die üblichen Verdächtigen wie Bruno Fioretti Marquez, EM2N und AFF Architekten – eigentlich wenig Überraschungen also. 15 Teilnehmer wurden gesetzt, weitere 35 in einem vorgeschalteten EU-weiten Bewerbungsverfahren ausgelost, und am Ende 41 Beiträge eingereicht. Der Entwurf des Berliner Architekten Volker Staab erhält den ersten Preis und wird vom Preisgericht zur Realisierung empfohlen. Die Jury unter Vorsitz von Hilde Léon vergab nach zweitägiger Sitzung fünf Preise und vier Anerkennungen:

  • 1. Preis: Staab Architekten GmbH, Berlin

  • 2. Preis: Bruno Fioretti Marquez Architekten, Berlin

  • 3. Preis: ARGE sinning architekten, stinner architekten GmbH, Darmstadt

  • 4. Preis: dasch zürn architekten, Stuttgart

  • 5. Preis: EM2N Architekten, Zürich

  • Anerkennung: F29 Architekten GmbH, Dresden

  • Anerkennung: AFF architekten, Berlin

  • Anerkennung: Konermann Siegmund Architekten, Hamburg

  • Anerkennung: PPAG architects ztgmbh, Wien

„Volker Staab schenkt uns einen Entwurf, der Furore machen wird“, meint die Berliner Senatsbaudirektorin Regula Lüscher. „Er besticht durch seine Bescheidenheit und vervollständigt das landschaftliche Ensemble der Villa von der Heydt und dem Bau von Walter Gropius.“ Auch im Protokoll des Preisgerichts liest man Begeisterung für den Siegerentwurf heraus: „Ein filigraner, fast zarter, gläserner 5-geschossiger Turm mittig auf einer Plattform und ein eingeschossiger Riegel entlang der Von-der-Heydt-Straße sind die einzigen wahrnehmbaren Elemente der Erweiterung des Bauhaus-Archivs. Der Anspruch, ein einziges, als Gesamtfigur erleb- und bespielbares neues Ensemble für das Berliner Bauhausarchiv zu schaffen, findet in diesem Entwurf eine überzeugende Übersetzung.“

Museumsexperte Staab ordnet alle Ausstellungsflächen auf einer Ebene unter der als Plateau mit eingeschnittenem Hof vollständig neu gestalteten Freifläche an. Die mit der Brückenrampe beginnende „promenade architecturale“ behalte laut Jury ihre Wirkung als freigestelltes, kompositorisches Element im erweiterten Ensemble und trete außerdem in Dialog mit dem neuen Zugangsturm. Das erklärte Ziel des Entwurfs, den Bestand zu stärken und gleichzeitig einen wahrnehmbaren, zeichenhaften Eingang für die abgesenkten Ausstellungsflächen zu schaffen, gelinge über diese klare und durchdachte Intervention. Gleichzeitig werde eine eindeutige Antwort auf die schwierige Adressbildung und Orientierung des Grundstücks gegeben.

Das Preisgericht war prominent besetzt. In der Jury saßen neben Hilde Léon u.a. die Architekten Jo Coenen, Wolfgang Lorch, Elke Delugan-Meissl, Pat Tanner, Johannes Löbbert und Petra Vondenhofen-Anderhalten, desweiteren Regula Lüscher, Tim Renner, Niklas Maak und die Direktorin des Bauhaus-Archiv Annemarie Jaeggi – unter den Namen der stellvertretenden Sachpreisrichter findet sich Tate-Direktor Chris Dercon.

Bund und Land stellen zur Finanzierung jeweils bis zu 28,1 Millionen Euro zur Verfügung und teilen sich damit die Gesamtkosten der Sanierung und Erweiterung in Höhe von 56,2 Millionen Euro. 21,5 Millionen Euro gehen an die Sanierung des denkmalgeschützten Bestandsgebäudes von Walter Gropius, 34,7 Millionen Euro an den Erweiterungsbau von Staab Architekten. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2021 geplant.


Zum Thema:

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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

21

d.teil | 27.10.2015 15:04 Uhr

oh je.

Ein erster Eindruck über die Konkurrenz ist nun auf competition online zu sehen (2 und 3. Preis jedoch nicht). Das städtebauliche wie architektonische Feingefühl geht bei diesen Entwürfen gen NULL. Welten zwischen dem Staab Entwurf und diesen Entwürfen. Ich bin gänzlich platt, ob dieser Entwürfe.

20

Krw | 27.10.2015 14:03 Uhr

2. Anlauf

Der Entwurf von Staab erscheint schon ganz richtig an dieser Stelle. Allerdings hat er ein Vorbild:
Wer die Baunetz Meldung vom 07.11.2005 noch einmal in Erinnerung ruft, wird sehen, dass SANAA im damaligen Wettbewerb mit einer ähnlichen Strategie (leichter Turm zur Straße, Rest unterirdisch) den 1. Preis gewonnen hatten.
Irritiierend wird das jetzige Ergebnis, wenn man weiß, dass Volker Staab bereits damals zu den Teilnehmern gehörte. Er scheint dabei viel gelernt zu haben...

19

leier | 26.10.2015 16:09 Uhr

wieder einmal gilt:

solange wir/ihr euch das alles gefallen lassen/lasst, wird sich an diesem "wettbewerbswesen" nicht viel ändern!

architekten sind einfach zu wenig revoluzzer bzw. altruisten und zu viel opportunisten bzw. egoisten.

18

auch ein | 26.10.2015 11:28 Uhr

architekt

nicht mal auf der BAUHAUS website sieht man mehr....
das ist ein Wettbewerb, bezahlt mit öffentlichen Geldern, dann sollten wir auch das Ergebnis sehen dürfen.....

17

Jon | 26.10.2015 11:20 Uhr

@balina

Gibt es eine Ausstellung der Wettbewerbsbeiträge?
In der Baunetz Meldung, sowie im Internet gibt es diesbezüglich keine Informationen.

Danke.

16

remko | 26.10.2015 11:09 Uhr

...

@balina: Glauben Sie ja nicht, dass die Teilnehmer der zweiten Runde beim Bauhaus Museum Dessau vor der Presse über das Resultat informiert wurden. Dem war nicht so.

15

LAMAA | 26.10.2015 10:32 Uhr

Kleine Auswahl

??? Und die anderen Beiträge ???

14

Architekt | 26.10.2015 10:24 Uhr

Ergebnisse

Was soll man sagen? Der Entwurf von Staab ist natürlich nicht besonders. Aber wo sind die Pläne und Bilder der anderen Teilnehmer? Hier ist nicht mehr zu sehen als in den Käseblättern ...

13

balina | 26.10.2015 09:42 Uhr

Verfahren

Als Teilnehmer kann man sich gerade nur wundern.

Der erste Preis wird per Pressemitteilung bekannt gegeben, die Ergebnisse der anderen Preisträger bleiben unter Verschluss.

Nachträglich werden dann erst alle Teilnehmer per Mail informiert.

Nach der Bilderschlacht des Wettbewerbs in Dessau scheint hier eine andere Strategie verfolgt zu werden, weniger ist weniger.
Weniger Transparenz und Bedacht in der Kommunikation des Ergebnisses, weniger Diskussion und Würdigung der Beiträge eines Architekturwettbewerbes für eben das Bauhaus-Archiv.

Weniger ist mehr ist anders.

12

Klarsteller | 24.10.2015 15:40 Uhr

obszöne Preissumme

Die PreisSUMME beträgt 190.000 Euro - nicht wie in diversen Medien (Zeit online, dezeen) dargestellt das Preisgeld für den ersten Platz (47.500 Euro). Wie in jedem Wettbewerb gilt auch hier die HOAI. Wer 2-phasige Wettbewerbe mit geringem Bauvolumen / HOAI-Einstufung macht, darf sich (leider) nicht wundern.

Die Auslobung ist übrigens auf der Bauhaus-Seite einsehbar....

11

ande | 24.10.2015 11:01 Uhr

Japaner

@mehmet
Könnten es vielleicht auch Koreaner oder möglicherweise Deutsche sein? Gehirn einschalten...

10

d.teil | 24.10.2015 10:39 Uhr

welchen funktionalen Inhalt hat der Turm?

....das würde mich einmal interessieren.
Es sieht so aus, als sei er ca. 13x13m und ca. 21-22m hoch (Goldene Schnitt). Macht eine Grundfläche von ca. 150m2 Netto (x 5 Geschosse minus Treppe und Lift = ca. 120m2 max (?) = 600 m2). Es soll der Eingangsturm sein.........das geforderte Foyer hat 500m2......mmmh...Sind das Gratis Flächen und das eigentliche Foyer befindet sich im UG? Oder stapelt das Büro das Foyer? So sieht es anscheinend aus. Ein gestapeltes Foyer. Auf Minimalfläche.

Ab davon: Mit Sicherheit die richtige Antwort so wenig wie möglich sichtbar oberirdisch zu zeigen und die gesamte Ausstellung nach unten zu verfrachten (Ich befürchte lediglich, dass somit keine wundersame Ausstellungsfläche auf diesem Geschoss entsteht).
Der Clou ist eben auch gerade ein transparenter Turm. Stehend.

Ab gesehen davon Teil 2: Wohl nicht VOLKER STAAB hat diesen WB gewonnen, vielmahr das Büro Volker Staab Architekten.

9

tektus123 | 24.10.2015 04:27 Uhr

Entwurf ...

... gelungen, die Tranzparenz, der UV-Einfall, die Authentizität der Materialität, die Aufgabenstellung für den Tragwerksplaner ;-)

8

Ikarus | 23.10.2015 22:09 Uhr

im Westen nichts Neues...

...interessant, aber noch interessanter wäre natürlich auch zu erfahren welche Hintergründe es zu diesem Wettbewerb gibt.

Denn der erste 'internationale' Wettbewerb zum Bauhaus-Archiv war dies ja nicht.

7

egal | 23.10.2015 20:37 Uhr

Provinzialität, Intransparenz und Vetterleswirtschaft

Städtebaulich geht das 22m-Türmchen auf den ersten Blick für mich in Ordnung. Man kann nur hoffen, dass der Baukörper nicht noch breiter wird und noch mehr an Vertikalität verliert. Inwieweit dem Raumprogramm im Glastürmchen entsprochen wird, kann ich nicht einschätzen.
Volker Staab als Sieger überrascht nicht, unabhängig vom Entwurf. Wenn man weiss was vorab ablief, dann riecht dieser Wettbewerb wiedermal nach Provinzialität, Intransparenz und Vetterleswirtschaft (das Gegenteil vom ursprünglichen Bauhaus). Von einigen der 15 gesetzten Museumsprofis weiss ich, dass sie beim Wettbewerb erst gar nicht mitgemacht haben. Die hatten nämlich gar keine Lust auf deutsche Wettbewerbskorruption und darauf, mit weiteren 35 "dazugelosten" Büros konkurrieren zu müssen. Die investieren die 40.000 Euro lieber in einen anständigen Schweizer Wettbewerb, z.B. in die Wettbewerbe zum Elysée-Mudac Museum in Lausanne oder zum Naturhistorischen Museum in Basel, die in etwa zur gleichen Zeit stattfanden. Soll heissen, übrig bleibt Staab und ein paar naive Glückspieler, die dazugelost wurden. Ganz im Sinne der Auslober.

6

Stadt | 23.10.2015 19:20 Uhr

Kochendes Wasser

Der kocht auch nur mit Wasser....

Angesichts der oft unentlohnten aufwendigen Teinahmen z.B an 2-phasigen Wettbewerben und deren mageren Preisgelder erscheinen die Preissummen dieses Wettbewerbes obszön hoch.
Die Kammer wäre hier gefragt, diese Diskrepanz zu überprüfen.

5

mehmet | 23.10.2015 17:35 Uhr

@un-usual

na dann ist es ja fast noch schlimmer,
wenn tatsächlich internationale avantgarde
mitmacht und doch nur die usual suspects am
podest stehen....

was solls, staab ist schon gut. komischerweise sind auf
den bildern nur japaner, hab ich was verpasst?

und schwarzweiss....hmm...bauhaus?

4

un-usual suspect | 23.10.2015 16:30 Uhr

Etwas voreilig vielleicht, Ihr Kommentar?

15 gesetzte Teilnehmer:
- Aires Mateus e Associados, Lissabon (PT)
- Bruno Fioretti Marquez Architekten , Berlin
- Caruso St John Architekten, Zürich (CH)
- Christ & Gantenbein Architekten, Basel (CH)
- Cruz y Ortiz Arquitectos, Sevilla (ES) / Amsterdam (NL)
- Diener & Diener, Berlin / Basel (CH)
- EM2N Architekten, Zürich (CH)
- Kengo Kuma & Associates, Paris (FR)
- Lederer Ragnarsdóttir Oei, Stuttgart
- Nieto Sobejano Arquitectos, Berlin
- Rudy Ricciotti Architecte, Bandol (FR)
- Sadar & Vuga, Ljubljana (SI)
- Sauerbruch Hutton, Berlin
- Staab Architekten, Berlin
- Tham & Videgård Arkitekter, Stockholm (SE)

35 ausgeloste Teilnehmer:
- AFF Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin
- AllesWirdGut / Formation A, Wien (AT) / Berlin
- Allied Works Architecture, New York City (USA)
- Architekten Pernthaler ZT GmbH, Graz (AT)
- Auer Weber Assoziierte GmbH, Stuttgart
- Bär, Stadelmann, Stöcker Architekten BDA, Nürnberg
- Beckmann N'Thépé / Iglhaut + von Grote, Paris (FR) / Berlin
- Behnisch Architekten, Stuttgart
- COBE / hg merz architekten museumsgestalter, Kopenhagen (DK) / Berlin
- CODE UNIQUE Architekten, Dresden
- dasch zürn architekten, Stuttgart
- DFZ Architekten GmbH, Hamburg
- F29 Architekten, Dresden
- Guillermo Vázquez Consuegra Arquitecto SLP, Sevilla (ES)
- Haslob Kruse + Partner Architekten BDA, Bremen
- heneghan peng architects, Berlin / Dublin (IRL)
- kister scheithauer gross architekten und stadtplaner GmbH, Leipzig
- Klein & Sänger Architekten GmbH/ Friedrich Poerschke Zwink Architekten, München
- konermann+siegmund architekten bda stadtplaner, Hamburg
- Kummer.Lubk.Partner, Erfurt
- Lehmann Architekten GmbH, Offenburg
- MGF Architekten GmbH, Stuttgart
- Ortner & Ortner Baukunst GmbH, Berlin
- Peter Pütz Architekt, Berlin
- PPAG architects ztgmbh, Wien (AT)
- pussert kosch architekten / neumann architekten bda, Dresden / Plauen
- Pysall Architekten, Berlin
- Rüdiger Baumann Generalplanung GmbH, Berlin

3

Beecken | 23.10.2015 16:03 Uhr

Turm

Die Informationen ist unverständlich, entweder man will uns nur den Entwurf von Volker Staab zeigen, oder man will uns an den Ergebnissen von den verscheidenen Teilnehmern teilnehmen lassen, um die Möglichkeiten und verschiedenen Ergebnisse selbst beurteilen zu können.
Und wenn man dann über den Entwurf nachdenkt, fragt man sich natürlich schon, ob es ein neues, wirklich durchsichtiges Glas auf dem Markt gibt.

2

Karl herbst | 23.10.2015 15:54 Uhr

Bauhaus

Bauhaus-Archiv, Bauhaus Stiftung...So ein Wettbewerb würde einer Frau Claudia Perren aber gar nicht gefallen, internationale Architekten haben hier nicht gewonnen und es gab keine wirklich internationale Jury.

1

Berlin Architecture | 23.10.2015 15:47 Uhr

Erbärmlich

Der zweite nichtoffene "Wettbewerb" zum Bauhaus-Archiv unter Mitwirkung der Architektenkammer Berlin unter Teilnahme der "usual suspects"

Das Selbstverständnis dieses Berufsstandes scheint nur noch knapp über 0 zu liegen.

 
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1. Preis: Staab Architekten GmbH, Berlin, Verfasser: Volker Staab

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Foto: © H. - J. Wuthenow, Courtesy Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung

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