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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wettbewerb_fuer_Baugemeinschaft_in_Hamburg_entschieden_932435.html

26.01.2010

Nest im Loft

Wettbewerb für Baugemeinschaft in Hamburg entschieden


Nachdem bereits vier andere Baugemeinschaften in der Hamburger Hafen-City an den Start gegangen sind, gibt es dort nun auch die – nach Eigeneinschätzung – „erste eigen initiierte und selbst organisierte“ Baugemeinschaft – und zwar für ein Gebäude an der Shanghaiallee gegenüber dem Prototyp-Museum. Jetzt wurde der Wettbewerb für das Projekt entschieden, das sich mit der Bezeichnung „Nidus-Loft HafenCity“ allerdings verdächtig nah am Marketing-Sprech der gewerblichen Developer orientiert. Nidus ist lateinisch und bedeutet „Nest“. Die Jury kürte jetzt den Entwurf des Architekturbüros spine architects zum Sieger.

Nidus sei „eine Gruppe von Familien und Freunden, die ihr Zuhause und das neue Stadtquartier aktiv mitgestalten und prägen will. In der Gründung einer Baugemeinschaft sahen wir die Chance, unseren Wunsch nach Wohnen und Arbeiten unter einem Dach zu realisieren. Unser Nutzungskonzept aus Wohnen, Kreativität, Kunst und Kultur soll Synergien zwischen den Bewohnern und dem Umfeld im Elbtorquartier schaffen“, teilte ein Sprecher mit. Die Nidus-Baugemeinschaft organisiert sich selbst und verzichtet auf Baubetreuer oder Projektentwickler. Dadurch kann sie Kosten sparen, sodass die Wohnungen zwischen 2.900 und 3.100 Euro pro Quadratmeter kosten sollen.

Die Baugemeinschaft plant 30 Einheiten mit teilweise bis zu fünf Meter hohen Räumen. Die Grundrisse sind offen gestaltet und sowohl für Singles als auch für Familien flexibel nutzbar. Im Erdgeschoss sollen Geschäfte, Ateliers und Showrooms den boulevardartigen Charakter der Shanghaiallee prägen.
Neben einer Galerie sind Ladenwohnungen geplant, die ein Anziehungspunkt im Elbtorquartier werden sollen.

Der Entwurf von spine architects nimmt Motive der New Yorker Loftarchitektur auf und soll mit seiner Material- und Detailgestaltung die Tradition der Speicherstadt fortsetzen. Die Architekten erläutern: „Die Lochfassade generiert ein minimalistisches Formenspiel durch die Variation des immer gleich proportionierten Fensters (Quadrat) in verschiedenen Größen: Je nach Wohnungstypus und -größe werden den Einheiten die verschiedenen Formate zugeordnet. Die größten Öffnungen werden auf die Duplexwohnungen verteilt und bilden durch ihr Auftreten als Quartett Schwerpunkte in der Fassade.
Durch das Übertragen der inneren Struktur auf die Fassade entsteht innerhalb eines an sich sehr rationalen, gerasterten Fassadensystems ein spielerisches Pulsieren. Der gewählte Ziegel unterstützt das gewünschte Ergebnis durch sein flaches, liegendes Format und seine haptische Qualität.

Die Südfassade ist dagegen weitgehend verglast. Integrierte Loggien laden zum Aufenthalt ein. Auch auf der Südseite wird mit wenigen Elementen (Putz, Glas, Geländerbänder) eine eigenständige, rhythmische Fassade erzeugt.“


Die Fertigstellung des Gebäudes ist für Ende 2011 geplant.

Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten noch bis zum 17. Februar 2010
Ort: Hafen-City-Infocenter im Kesselhaus, Am Sandtorkai 30, Hamburg


Zu den Baunetz Architekt*innen:

Spine Architects


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