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01.12.2000
Effizient in Bau und Unterhalt
Wettbewerb für „Airbus A3XX-Werft“ in Hamburg entschieden
Am 1. Dezember 2000 wurde in Hamburg das Ergebnis des konkurrierenden Gutachterverfahrens zur Gestaltung und Errichtung der Montagehallen für den Airbus A3XX bekannt gegeben. Die Jury unter Vorsitz von Jan Störmer (Hamburg) erklärte das Büro v. Gerkan, Marg und Partner (gmp, Hamburg) zum Sieger des Wettbewerbs. Auf die Plätze zwei und drei wurden das Büro Ingenhoven Overdiek & Partner (Düsseldorf) sowie BRT (Bothe, Richter, Teherani, Hamburg) verwiesen. Weitere Teilnehmer waren die Münchner Büros Ackermann und Partner sowie Herzog + Partner.
Das Luftwerftareal soll künftig das Ende der Hafenindustrieanlagen des südlichen Elbufers am Mühlenberger Loch markieren. Geplant ist die Errichtung eines Hallenkomplexes von insgesamt 750 Metern Länge, bis zu 120 Metern Breite und etwa 26 Metern Höhe. Hier soll im Rahmen der A3XX-Endmontage die Produktion und Ausrüstung großer Rumpfsektionen, die Innenausstattung der Kabine und des Frachtraums, die Herstellung von Seitenleitwerken und die Lackierung vorgenommen werden.
Airbus-Chef Hans-Joachim Gante sagte, der gmp-Entwurf entspräche den Vorstellungen moderner Industriearchitektur und zeichne sich durch eine beeindruckende Transparenz, Klarheit und Funktionalität aus. Dem Entwurfskonzept der Architekten lag die Idee zugrunde, keine „dekorierenden Applikationen oder Karosseriestylings mit schnellem, ästhetischen Verfallsdatum“ zu produzieren sondern eine „verfeinernde Weiterentwicklung langlebiger Ingenieurbauwerke“. Deshalb wurde ein in Bau und Unterhalt preisgünstiges und effizientes Tragwerk vorgeschlagen, nämlich ein für alle Hallenbereiche durchgängiges System von außerhalb des Raumvolumens freigelegten Haupt- und Nebenträgern. Sämtliche Fassaden, einschließlich der verglasten Hangartore, sind einfache Pfosten-Riegel-Konstruktionen. Durch die großflächigen Verglasungen soll sich die Produktion an den Flugzeugen bei Dunkelheit nach außen als „leuchtendes Schauspiel“ abbilden - unterstrichen würde die Fernwirkung des Ensembles dann noch zusätzlich durch die vorgeschlagene Illuminierung der Tragkonstruktion.
Eine Übersicht, eine Nachtansicht, eine Ansicht bei Tag und ein Blick von Blankenese, die als Zoom-Bilder hinterlegt sind, illustrieren den erstplatzierten Entwurf von gmp (Quelle: gmp, Hamburg).
Die zweitplatzierten Architekten Ingenhoven, Overdiek & Partner ließen sich in ihrem Entwurf von der horizontal gegliederten Elblandschaft inspirieren. Indem sie die Halle als auskragende Primärkonstruktion konzipiert haben, konnten sie die Gebäudeansicht in der Fassadenebene auf die minimale Ansichtshöhe reduzieren. Das gefaltete Dach der Produktionshalle erhält durch seine glasperlengstrahlte Edelstahleindeckung eine matt reflektierende Oberfläche, die die Farben des Himmels wie Wasser aufnehmen und widerspiegeln soll. Um das Gebäude möglichst effizient und kostengünstig zu gestalten, sehen die Architekten eine weitestgehende Verwendung vorgefertigter Teile und einfache Konstruktionsprinzipien vor.
Der Entwurf von Ingenhoven Overdiek & Partner wird durch eine Übersicht bebildert , zwei Ansichten - Zoom-Bild 1 und Zoom-Bild 2 - vermitteln einen Eindruck von der Einbindung des Entwurfes in die Landschaft (Quelle: Ingenhoven, Overdiek & Partner).
Zu den Baunetz Architekt*innen:
gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner
ingenhoven associates
Störmer Murphy and Partners
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