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04.10.2017
Mischgebiete MI 1, 2 und 3
Wettbewerb Quartier Heidestraße in Berlin entschieden
Die architektonischen Entwürfe für das Quartier Heidestraße in der Europacity am Berliner Hauptbahnhof liegen jetzt komplett vor. Das war die Botschaft der Pressekonferenz am vergangenen Freitag, auf der die Siegerentwürfe der Wettbewerbe für die abschließenden drei Baufelder im Mischgebiet westlich der Heidestraße vorgestellt wurden. Vier sich jeweils um einen Innenhof gruppierende Gebäudekomplexe mit 860 Wohneinheiten und kleinteiligen Gewerbeflächen sollen entstehen. Bauherr ist die Quartier Heidestraße GmbH, beraten wird sie vom Projektentwickler Taurecon.
Von den 16 Teilnehmern habe man, so Senatsbaudirektorin Regula Lüscher, jeweils Entwürfe für zwei Baufelder erfragt. Die Jury habe sich im Nachhinein die Freiheit genommen, die Entwürfe zueinander zu gruppieren. Es gehörten ihr neben Lüscher unter anderem Baustadtrat Ephraim Gothe, Taurecon-Geschäftsführer Thomas Bergander sowie die Planer der anliegenden Gebäude an: Daniel Niggli von EM2N und Roland Kuhn vom Büro CKRS Architekten. Als Grund für die Neugruppierung der Entwürfe nannte Lüscher die Idee, dass sich die Architektur entlang der Heidestraße blockweise verändern soll. Das sei die Grammatik des Quartiers, so Lüscher.
Wie in den anderen Bereichen, die die Taurecon entwickelt, sind in den nun vorgestellten Projekten ausschließlich Mietwohnungen vorgesehen. Zum Berliner Modell mit 25 Prozent mietpreisgebundenen Einheiten habe sich das Unternehmen im städtebaulichen Vertrag verpflichtet. Am nördlichen gelegenen Nordhafenplatz kommen laut dem Verfahren für die beiden Blöcke M1 und M2 gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner (Berlin) zum Zug. Der Baustein M3.1 geht an ROBERTNEUN Architekten (Berlin), der Baustein M 3.2 an Collignon Architektur und Design (Berlin).
Der Entwurf von gmp Architekten zeigt zwei helle Gebäude mit Turmgeschossen, die klar differenzierte Einheiten für Wohnen und Gewerbe vorsehen. Die Fassaden sind aus grau-silbernen Ziegeln in variierenden Formaten gedacht, die mit textilen Rollos aus Bronze- und Messingtönen sowie Brüstungen aus Messing kombiniert werden. Collignon Architekten schlagen für den Teilbereich MI 3.2 einen Bau mit einer Fassade im 3,90 Meter-Raster aus Faserbetonverleidung und Kolonnaden im Erdgeschoss vor. Nach außen bildet das Gebäude Loggien aus, zum Innenhof Balkone. Die Fassade des Wohnbereichs ist durch nach innen gedrehte, geschlossene Außenwandpaneele vom Gewerbeteil abgesetzt. ROBERTNEUN Architekten, die bereits mit der Planung des Sondergebiets am Dreieckplatz beauftragt sind, erhielten für ihre Planung des Mischgebiets MI 3.1 ebenfalls einen ersten Preis. Die Gebäudefassaden zum Stadtraum bestehen aus vorgehängten Betonfertigteilen mit vertikalen Fensteröffnungen. Die Erdgeschossbereiche sind als „urbaner Sockel“ mit einem durchgehenden Band von Gewerbeeinheiten konzipiert. Hinter den liegenden Fensterformaten verbergen sich Apartmenthäuser.
Für die drei mit dem ersten Preis ausgezeichneten Entwürfe hat die Jury Empfehlungen zur weiteren Bearbeitung ausgesprochen. Der Baustart ist für Anfang 2019 vorgesehen. (fm)
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Mischgebiet MI 3.1 © ROBERTNEUN Architekten
Mischgebiet MI 3.2 am Dreiecksplatz © Collignon Architektur und Design
Mischgebiete MI 1 (rechts) und MI 2 am Nordhafenufer, in der Mitte der Nordhafenplatz © von Gerkan, Marg und Partner Berlin
Übersicht Quartier Heidestraße © STK
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