Ein soeben abgeschlossener internationaler Architekturwettbewerb gibt der Stiftung Moritzburg eine Perspektive als modernes Kunstmuseum in der Innenstadt von Halle/Saale. Am 16. Juni wurde das Ergebnis bekannt gegeben:
- 1. Preis: Nieto Sobejano Arquitectos, Madrid
- 2. Preis: Gernot Schulz, Köln
- 3. Preis: Schulz & Schulz, Leipzig
- 4. Preis: Konermann Siegmund, Hamburg
- 5. Preis: PLASMA Studio, London
Im November 2003 hatte die Stiftung Moritzburg den Wettbewerb zum Thema „Neubau und Erweiterungsbau der Ausstellungsfläche“ der Moritzburg ausgelobt. Über 300 Architekturbüros beteiligten sich an dem Verfahren. 27 davon erarbeiteten bis Ende April Konzepte.
Am 11. Juni entschied das Preisgericht über die Gewinner und damit die geplanten Baumaßnahmen auf der Moritzburg. Finanziert wurde der Wettbewerb von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), Staatsministerin Christina Weiss.
Die Jury unter Vorsitz von Peter Kulka lobte an der Siegerarbeit die „skulpturale Dachlandschaft“ als „Besonderheit des Projekts“. Die expressiv geformten Oberlichtbänder wiesen einen „sehr hohen architektonischen Anspruch“ auf. Der vorgesetzte Eingang übernehme die Architektursprache des neuen Daches konsequent.
Der Kultusminister des Landes Sachsen-Anhalt, Jan-Hendrik Olbertz, sagte: „Durch den Umbau können wir die langjährige Vision eines modernen Kunstmuseums von internationaler Bedeutung im historischen Baudenkmal realisieren.“
Seit 1904 beherbergt die Moritzburg im Herzen der Hallenser Altstadt ein Museum für Kunst und Kunstgewerbe. Zu der umfangreichen Sammlung gehören eindrucksvolle Werke der klassischen Moderne und ihrer Wegbereiter im 19. Jahrhundert, Objekte aus Malerei, Grafik, Fotografie, Plastik, Kunsthandwerk, Design, Münzen und Medaillen sowie erlesene historische Zeugnisse.
Als Ausstellungsfläche standen bisher rund 740 Quadratmeter für Dauerausstellungen und 600 Quadratmeter für Sonderausstellungen zur Verfügung, so dass lediglich fünf Prozent des Museumsbestandes gezeigt werden konnten. Mit Hilfe des Architektenwettbewerbs sollen mehr attraktive Ausstellungsräume innerhalb der Burgmauern erschlossen werden, um den Großteil der Sammlung der Stiftung Moritzburg für die Museumsbesucher zugänglich zu machen.
In der Realisierungsphase soll die Moritzburg in Teilabschnitten so hergerichtet werden, dass sie der Stiftung Moritzburg schon bis zum 1.200-jährigen Stadtjubiläum 2006 einen würdigen und technisch anspruchsvollen Rahmen bietet.
Zum Thema:
www.moritzburg.halle.de