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16.02.2012

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Erker am Frankfurter Ring

Wettbewerb Funkkaserne Nord in München


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In München herrscht Wohnungsmangel, daher forciert die Stadtverwaltung den innerstädtischen Wohnungsbau. Dabei greift sie insbesondere auf freigewordene Kasernenstandorte der Bundeswehr zurück. Für einen Teilbereich des Standorts Funkkaserne im Stadtteil Freimann wurde jetzt ein erster Realisierungswettbewerb für den Bau von 420 Wohnungen und sozialen Einrichtungen durchgeführt. Gewonnen haben ihn das Berliner Architekturbüro Léon Wohlhage Wernik mit Atelier Loidl Landschaftsarchitekten.

Die Funkkaserne wurde 1936-38 von den Nazis errichtet. Erhalten bleibt davon ein Bereich im Nordosten des Geländes, das unter anderem den ehemaligen Haupteingang an der Frankfurter Allee und die Sportanlagen umfasst. Alle anderen Bauten werden durch ein Wohnungsbauvorhaben ersetzt, das auf einem städtebaulichen Masterplan von Ortner + Ortner basiert, die 2001/02 den Ideenwettbewerb „Domagkstraße München“ gewonnen hatten.

Für den jetzt bearbeiteten Teilbereich „Funkkaserne Nord“, einen Streifen zwischen Frankfurter Ring und Domagkstraße, galt es eine Lösung zu finden, die den Lärm vom Ring im Norden abhält. Im Masterplan waren dafür quadratische, nach Süden offene Baublöcke vorgesehen. – Die Jury unter Vorsitz des Masterplan-Architekten Manfred Ortner vergab unter 18 Einreichungen diese Preise:

1. Preis: Léon Wohlhage Wernik, Berlin,  mit Atelier Loidl Landschaftsarchitekten, Berlin

ein 3. Preis:
Stefan Forster Architekten, Frankfurt, und Fink + Jocher, München, mit Realgrün Landschaftsarchitektur, München

ein 3. Preis: Helmut Wimmer und Delugan Meissl mit EGKK Landschaftsarchitektur, alle Wien

4. Preis: Florian Krieger, Darmstadt, mit glück.Landschaftsarchitektur, Stuttgart

5. Preis: bogevischs buero, München, mit Grabner + Huber Landschaftsarchitekten, Freising

Durch den Verzicht auf die Vergabe eines zweiten Preises will die Jury den Stellenwert der erstplatzierten Arbeit herausheben, Sie begründete ihr Urteil unter anderem mit der klaren Struktur des Konzepts und den gut proportionierten, großzügigen Innenhöfen. „Der Siegerentwurf löst die komplexe Wettbewerbsaufgabe hervorragend: Die vorgeschlagenen städtebaulichen Figuren bestechen in ihrer Differenzierung, der geforderte Schallschutz wird durch Gebäude gelöst, die in ihrer architektonischen Gestaltung und dem gelungenen Wohnmix zu einer Visitenkarte des gesamten Quartiers werden. Die skulpturale Architektursprache schafft einen kraftvollen Auftritt für das Quartier. Hervorragend gelungen ist zudem der Übergang zur südlich angrenzenden Bebauung.“

Die Gebäude haben zwei wichtige Aufgaben für das gesamte Funkkasernen-Quartier. Mit einer Länge rund 350 Metern sind sie eine Visitenkarte für das Neubaugebiet nach außen zum Frankfurter Ring. Nach innen bilden sie einen Schutz gegen den Straßenlärm für die südlich gelegenen Bereiche. Vorgesehen ist eine Bebauung aus fünf Baukörpern mit unterschiedlichen Geschosshöhen. Laubengänge mit „Erkern“, die der Fassade einen räumlichen Charakter geben, erschließen die Gebäude. Es entstehen 290 von der Stadt geförderte Wohnungen und 130 vom Land geförderte Studentenwohnungen, dazu eine Kindertagesstätte, ein Familienzentrum und ein Pflegestützpunkt mit zehn Pflegewohnungen, Nachbarschaftstreff und Gemeinschaftsraum.

Der Baubeginn soll so schnell wie möglich erfolgen. Überdies will der Bauträger, eine städtische Wohnungsbaugesellschaft, noch in diesem Jahr mit den Planungen für sein zweites Grundstück im südlichen Teil der Funkkaserne beginnen.

Ausstellung
der Wettbewerbsarbeiten: noch bis zum 22. februar 2012, Mo-Do 8-17 Uhr, Fr 8-13 Uhr
Ort: Forum der GEWOFAG, Kirchseeoner Straße 3, 81669 München


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

dito | 17.02.2012 17:43 Uhr

Grundrisse

Ob Plattenbauassoziation oder nicht, qualitativ kann ich dem Vorredner nur zustimmen.

Schlimmer nur noch die Grundrisse der Wohnungen im West- und Ostflügel.

In den Wohnungen zum Empfang einen geschätzt 1,2m breiten und min. 8m langen Stichflur zu planen, weckt in mir den Wunsch, die Entwurfsverfasser mögen hier selbst einziehen müssen...

1

Patrick Arnold | 17.02.2012 09:18 Uhr

Fassadengestaltung

"Durch den Verzicht auf die Vergabe eines zweiten Preises will die Jury den Stellenwert der erstplatzierten Arbeit herausheben"

War die Bewertung der Fassade davon ausgeschlossen, oder stört es nur mich, dass die Dinger aussehen wie expressionistische Plattenbauten?

 
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