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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wettbewerb_Floating_Homes_in_Berlin_entschieden_12743.html

17.01.2003

Weniger Boot, mehr Haus

Wettbewerb Floating Homes in Berlin entschieden


Der Entwicklungsträger Wasserstadt GmbH in Berlin eröffnete am Freitag, 17. Januar 2003, eine Ausstellung mit preisgekrönten Entwürfen für schwimmende Häuser. Für die beiden von dem Entwicklungsträger betreuten Berliner Standorte Spandauer See und Rummelsburger Bucht war je ein „Grundstück“ auf der Wasserfläche vorgegeben worden mit dem Ziel, dort eine schwimmende Wohnbebauung zu entwerfen. Elf Architekturbüros hatten, jeweils in Kombination mit Investoren, an einem „Interessenbekundungsverfahren“ teilgenommen; Mitte Dezember hatte ein Auswahlgremium unter Vorsitz von Herman Hertzberger (Amsterdam) die Arbeiten bewertet und „Empfehlungen“ ausgesprochen. (Das Wort „Preise“ vermeidet man bei solchen Verfahren absichtsvoll, damit keine Verwechslung mit „echten“ Wettbewerben nach GRW möglich ist.)

Die folgenden Arbeiten gehören zu den Erstplatzierten:

  • Architekten Förster + Trabitzsch (Hamburg) mit dem Investor Clement Yacht Harbour Systems (Rostock) (1 Empfehlung für Spandauer See)

  • netzwerk-architekten (Darmstadt) mit Ralf Fleckenstein (Berlin) mit der Projektentwicklungsgesellschaft Haus und Grund (eine 1. Empfehlung für die Rummelsburger Bucht)

  • Grüntuch/Ernst Architekten (Berlin) mit dem Investor Hansa Treuhand-Schiffsbeteiligung (eine 1. Empfehlung für die Rummelsburger Bucht)

Beim Büro Förster und Trabitzsch bilden ein massiver Kern und zwei fließende umhüllende Schalen die Struktur des Entwurfes. Der Kern beinhaltet die Versorgungsbereiche, die beiden Schalen lichtdurchflutete Wohnzonen. Die Baukörper sind zweigeschossig mit einem kleinen Dachaufbau. Die Grundrisse sind flexibel veränder- und erweiterbar, so dass verschiedene Nutzungsvarianten angeboten werden können.

Netzwerk Architekten entwickeln ihr Floating Home als ein über dem Wasser schwebendes röhrenförmiges Wohnobjekt. Innerhalb des zweigeschossigen Raumvolumens können unterschiedliche Raumkonstellationen verwirklicht werden. Das Tragwerk wird aus industriell gefertigten Massivholzelementen konstruiert. Durch Perforationen der Holzelemente können sowohl in den Decken als auch in den Fassaden großformatige Öffnungen erzeugt werden.

Das Büro Grüntuch/Ernst schließlich entwirft neuartige Haustypen mit 190 Quadratmetern Wohnfläche, die „frei stehend“ gruppiert werden. Vorgelagerte schwimmende Inseln, die als Vorgarten, Sonnendeck, Bootsanleger, Kinderspielplatz o.ä. frei genutzt und addiert werden können, komplettieren das Wohnumfeld der Floating Homes nach Wunsch.

Der Auslober zeigte sich froh, dass bei diesem Verfahren nicht typische Hausboote auf alten Kähnen herausgekommen seien, sondern eher „weniger Boot, mehr Haus“. Sollten die Häuser tatsächlich vermarktet und gebaut werden, würde pro Einheit Kosten zwischen 320.000 und 500.000 Euro anfallen. Bis zur Realisierung eines solchen Projekts müssten aber noch „eine Reihe von rechtlichen und bürokratischen Hürden“ überwunden werden, gibt Wasserstadt-Geschäftsführer Uli Hellweg zu.

Die Ausstellung aller elf Arbeiten aus dem Verfahren ist noch bis zum 11. Februar 2003 im Palais am Festungsgraben, Am Festungsgraben 1, 10117 Berlin-Mitte, zu sehen. Sie ist täglich außer montags von 12 bis 20 Uhr geöffnet.


Zu den Baunetz Architekt*innen:

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