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12.01.2023
Gezähmter Koloss in Brüssel
Wettbewerb Europäisches Parlament entschieden
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Charles | 13.01.2023 18:45 Uhr"der Standort ist richtig"
Der Standort ist richtig, wenn die Maschen des Stahlgitters etwas kleiner wären. Wenn Bestechungsgelder sackweise in Brüssel gefunden werden, erübrigt sich jeder Kommentar zu "der Standort ist richtig":
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arcseyler | 13.01.2023 14:43 Uhr@6 werker
ok habe beim 2. Preis nur die Wiener gesehen, aber ansonsten in Wettbewerbe Aktuell keine weiteren unter den 15. Nur in der Technik 2x.
Das Zyklopische Zusammenhanglose mit dem riesenhaften Bürokamm dahinter ist typisch Brüssel und eine ganz eigene Liga, wenn nicht von ganz Belgien. Hat so schon eine eigene Qualität und nichts zu tun mit unserem angepassten klein klein.
Ist eine Urbanität die keinen Maßstab kennt. Prototyp hierfür ist der Brüsseler Justizpalast. Dieser unvermittelt bruchstückhafte Größenwahn passt irgendwie zum ewig unfertigen der EU, könnte ihr eigener Stil werden.
Ein endloses Gefüge, je gegensätzlicher umso inniger.
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Ulknudel | 13.01.2023 14:30 Uhr@alle
handelt es sich um ein rein optisches Exoskelett oder erfüllt dieses auch statische / sonstige Funktionen?
Oder stammen die Teile vom SPAAK?
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solong | 13.01.2023 13:44 Uhrrichtiger standort
der standort ist richtig - nämlich da wo der europäische gedanke entwickelt, gepflegt und gelebt wird ... eine verlegung in länder ... die letztendlich gar keinen solidarischen gedanken als grundsatz der eu tragen ... wäre wirklich dämlich ... können wohl nur leute in betracht ziehen ... die auch in der momentanen situation noch nicht begriffen haben ... was uns der europäische gedanke an wohlstand und sicherheit bringt ...
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werker | 13.01.2023 12:10 Uhr...
@arcseyler: Kuehn Malvezzi sind auf dem 2. Platz
@Karl: Warum sollte das EU Parlament näher an Moskau als an Lissabon verortet werden?
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Karl | 12.01.2023 22:21 UhrStandort
Das Falsche am ganzen Projekt beginnt mit dem Standort. Brüssel liegt viel zu weit westlich für ein EU- Parlament. Hätte die EU Geist, Esprit und einen Plan, dann würde der Bauplatz in Prag, Krakau oder Temeschwar liegen.
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arcseyler | 12.01.2023 20:27 Uhr......
Kein deutsches Büro unter den 15 ausgewählten Teilnehmern. Immerhin 3 aus Rotterdam.
Der Entwurf ist unter den 15 wohl der Beste. Zeigt Parlamentsrund auch nach außen für Aufnahmen und hat Ähnlichkeit mit dem Parlament in Straßburg in der oberen Auflösung.
Schön die Kollision mit der Kleinbürgerlicheit in Bild 4 auch wie in Straßburg.
EU Brüssel als ewiges Provisorium, statt einer neuen Ausgründung.
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Hinrich Schoppe | 12.01.2023 16:56 UhrWarum...
... hat die EU eigentlich so einen schlechten Ruf?
Wegen überdimensionierter Projekte, die jeder gigantomansichen Olympia- oder FIFA Planung Konkurrenz machen könnten?
Wer sich die Zumutungen inder Brüsseler Innenstadt aus den vergangenen gut 70 Jahren anschaut (die nach meiner Kenntnis übrigens zu großen Teilen zumindest in der Anfangszeit die Kassen amerikanischer Investoren füllten, aber das nur nebenbei) wundert sich da nicht.
Hier erscheint es mir dabei noch schlimmer als in den anderen Euro-Städten zu sein.
Da reiht sich dieses Projekt nahtlos ein:
- Überdimensioniert
- Teuer
- Häßlich
Die Architekten machen wie eh und je mit, wer würde es Ihnen verübeln? Bevor es ein anderer noch schlimmer macht, mache ich es lieber selber.
Bleibt zu hoffen,dass die Inflation und die daraus resultierenden Krisen den Unsinn verhindern. Auch wenn ich den renommierten Kollegen den Auftrag natürlich gerne gönne.
Danke.
1. Preis: JDS Architects (Kopenhagen), Coldefy (Lille), NL Architects (Amsterdam), Carlo Ratti Associati (Turin), Ensamble Studio (Madrid), UTIL (Brüssel) und Ramboll (Kopenhagen)
2. Preis: Jabornegg & Pálffy (Wien), Kuehn Malvezzi (Berlin) und AXIS (Wien)
3. Preis: Moreau Kusunoki (Paris) und Dethier (Liège)
Das postmoderne Paul-Henri SPAAK Building nach Plänen von Michel Boucquillon entstand Ende der 1980er Jahre als Teil des Gebäudekomplexes Espace Léopold (1989–2004). Foto: EmDee, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
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Claus | 15.01.2023 23:37 UhrDie Erde im Himmel
Es gab da vor ein paar Jahren diesen Film, Eysium hieß er. Dort tummelte sich eine privilegierte Elite in einer Art himmlischen Garten und blickten herab auf die tumben anderen auf dem Boden. Irgendwie musste ich bei dem Bild 8 daran denken.
Nicht, dass sich hier irgendein Eurpafeind ermutigt fühlt: Ich persönlich halte die EU und damit auch ihr Parlament für die beste politische Idee, die in Europa in den letzten 200 Jahren erdacht wurde, Punkt! Ich weiß aber nicht, ob man der Sache mit einem solch banalen Bürohaus einen Dienst erweist. Entweder die Kritiker:innen haben recht (was sie natürlich nicht haben) und die EU ist nichts weiter, als eine aufgeblasene Bürokratie und Lobbygruppe und tritt ebenso gesichtslos in Erscheinung; oder wir müssen uns mal dringend darüber Gedanken machen, wie sich eine Demokratie auch in ihren Gebäuden nach außen zeigt.
Im politischen Kontext spricht Architektur immer und ich sehe hier eine Konstruktion, die zwar eine menge Stadtraum einnimmt, aber ihm nichts sagt und vermutlich wenig zurück geben wird, die stumm und blass ist und ihre Transparenz lediglich als Feigenblatt präsentiert, aber aber im Grunde nicht von einem Bankenturm unterschieden werden kann.
Und dass die Öffentlichkeit des Dachgartens am Ende nicht durch Voranmeldungen und Besuchskontingente fein kuratiert sein wird, halte für bestenfalls fragwürdig. Es bleibt also ein himmlischer Garten mit digitalem Türsteher und einer Demokratie hinter dickem Panzerglas. Ein Raum an dem Demokratie beobachtet werden aber nicht spontan stattdinden kann. Das wäre schade, so wie dieses Haus.