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08.01.2018

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Zwei Sieger in Würzburg

Wettbewerb Bismarckquartier entschieden


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Am Ende gewinnt die Blockrandbebauung. Klassisch, möchte man meinen. Die Gebäude fünf bis sieben Geschosse hoch und gleichmäßig verteilt. Dabei gab es eine ganze Reihe von Alternativen, wie das 3,35 Hektar große Bismarckquartier am Würzburger Hauptbahnhof hätte bebaut werden können. Von kleinteiligen, verstreuten Bauten bis hin zu einem reinen Hochhausplan reichten die Ideen. Am heutigen Montag, 8. Januar, wurden die Sieger des städtebaulichen Realisierungswettbewerbs geehrt.

2016 hatte der Würzburger Investor Beethovengruppe das gewerblich genutzte Areal des ehemaligen Postverteilzentrums erworben. Die alte Posthalle und das Posthochhaus westlich des Hauptbahnhofs wurden nach ihrer Stilllegung vor allem zu kulturellen Zwecken genutzt. Nun aber soll Neues entstehen: das sogenannte Bismarckquartier. Ein grünes, autofreies Viertel mit einem Hotel, 300 bis 400 Zwei- bis Vierzimmerwohnungen und 14.000 Quadratmetern Büro- und Geschäftsflächen. 2.000 Menschen sollen künftig am Fuße des Würzburger Steins leben, wohnen und arbeiten.

Der Wettbewerb wurde als „einstufiger, nichtoffener Realisierungswettbewerb im kooperativen Verfahren mit eingeladenen Teilnehmern“ ausgelobt. Diese Teilnehmer waren AllesWirdGut (Wien) in ARGE mit Treibhaus (Hamburg), Auer Weber (München) in ARGE mit grabner huber lipp (Freising), blauraum (Hamburg), bogevischs buero in ARGE mit lohrer.hochrein (beide München), Stefan Forster (Frankfurt a.M.), Gerber (Dortmund), H2M (München/Kulmbach), Hilmer Sattler in ARGE mit mahl.gebhard.konzepte (beide München), Johannsraum in ARGE mit Jens Emminger (beide Nürnberg), Kleihues + Kleihues in ARGE mit ST raum a. (beide Berlin) und Ortner & Ortner (Berlin).

Die insgesamt 14 Entwürfe nahm das Preisgericht unter Vorsitz von Architekt Kunibert Wachten (Dortmund) Ende letzten Jahres unter die Lupe. Drei Entwürfe schafften es in die engere Wahl. Endgültig entscheiden konnte sich die Jury jedoch nicht, so dass schließlich zwei Sieger benannt wurden:

  • 1. Preis: Rapp & Rapp (Amsterdam) mit den Landschaftsarchitekten Lützow 7  (Berlin)
  • 1. Preis: baumschlager eberle (Lustenau) in ARGE mit Planstatt Senner (Überlingen)
  • Anerkennung: Max Dudler (Berlin) mit TDB Landschaftsarchitektur (Berlin)

Überzeugt haben die Jury Stabilität und Eindeutigkeit sowie die städtebauliche Selbstverständlichkeit beider Siegerentwürfe. Auf große Zustimmung stieß die angepasste Blockrandbebauung, da sie mit klar definierter Nutzungszuweisung Struktur innerhalb des Quartiers schaffe.

Jeweils 20.000 Euro erhalten die Gewinner für ihren Beitrag. Beide Büros sind nun aufgefordert, ihre Entwürfe zu konkretisieren. Und grundsätzlich zu überarbeiten. Das jedenfalls fordert Oberbürgermeister Christian Schuchardt, der neben weiteren Stadtratsmitgliedern und Vertretern der Deutschen Bahn und der beauftragenden Beethovengruppe als Sachpreisrichter an der Auswahl teilnahm. Schuchardts Befürchtung: Das ganze Quartier werde zu dicht und zu hoch beplant. Trotz dieser Bedenken soll das Bauprojekt wie geplant 2020 starten und 2023 fertig werden. Das alte Posthochhaus wird wohl erst 2025 saniert.

„Das Ergebnis zeigt, wie wichtig es war, dieses Verfahren zu wählen. Dieses Beispiel sollte Schule machen und Anregung sein, dass mehr private Bauherren für wichtige Standorte in der Stadt auch ähnlich anspruchsvolle Projekte auf den Weg bringen,“ so Juryvorsitzender Wachten zum Abschluss. Was mit den Kreativbüros und Kleinstbetrieben, die sich in der Posthalle angesiedelt hatten, passiert, ist dagegen noch unklar. Tanzschule, Minigolfanlage und Crossfit-Studio müssen wohl weichen. Auch als Veranstaltungsort dürfte das Areal bald ausgedient haben. (kat)

Alle Wettbewerbsentwürfe werden von Dienstag, 9. bis Freitag, 19. Januar 2018 in den
Posthallen Würzburg, Bahnhofplatz 2 ausgestellt.


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

6

mick | 09.01.2018 08:46 Uhr

Höher, breiter, größer!

Ausgerechnet das (als städebaulicher solitär gedachte) Hochhaus als Maßstab für die Neubebauung heranzuziehen, mag wirtschaftlich sicher am interessantesten sein, passend zum gründerzeitlichen Villenviertel, das sie ergänzt, ist sie aber für mich vom Volumen her nicht.
Bild 5 veranschaulicht recht gut die von mir wahrgenommene Diskrepanz.
Ansonsten könnte ich mit Rapp + Rapp gut leben. Hier werden zumindest die in der Umgebung vorherrschenden Backsteinfassaden aufgegriffen.
Hilmer Sattler haben aus meiner Sicht für Berlin geplant, die Fassaden sind durchaus interessant, in Würzburg so aber definitiv ein Fremdkörper.

5

schlawuki | 08.01.2018 18:54 Uhr

Kann man, muss man aber nicht........

Alle Beiträge sind der Situation angemessen und entsprechend preiswürdig.
Natürlich kann man sich über die ein oder andere Architekturhaltung streiten.
Kann man, muss man aber nicht.
Denn das was unseren Berufsstand mit einem Alleinstellungsmerkmal behaftet ist der kritische und konstruktive Umgang mit einer Aufgabe.
Auch wenn sie nicht bezahlt wird, so wie bei den meisten der Wettbewerbsteilnehmer.

4

Xero | 08.01.2018 17:36 Uhr

findet

Mich überzeugt überraschenderweise Hilmer+Sattler sehr.
Städtisch, originell im Ausdruck und angemessen!

Dudler kopiert sich hingegen diesmal seine Fassaden höchst lustlos zum Xten Male von Klötzchen auf Klötzchen..

Platz 1 ist i.O.

3

noch so ein architekt | 08.01.2018 17:06 Uhr

doppelt peinlich

lieber 'auch ein architekt',
ihr arroganter kommentar ist leider noch viel peinlicher.
vielleicht merken sie's ja bald selbst...

2

Archiknecht | 08.01.2018 15:35 Uhr

das jahr...

...fängt ja schon wieder gut an
Fassadeneinfallslosigkeit ³

Zumindest städtebaulich überzeugt mich Alleswirdgut !

1

auch ein | 08.01.2018 15:33 Uhr

architekt

Bild Nr 31 ist ja spitze!

das wurde wohl am 1.1. um 00,15h gezeichnet....
wie peinlich

 
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