RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wettbewerb_-Campus_Lichtwiese-_entschieden_889757.html

15.12.2009

Aufbruchstimmung an der TU Darmstadt?

Wettbewerb „Campus Lichtwiese“ entschieden


Auf dem „Campus Lichtwiese“ der TU Darmstadt soll ein neues Hörsaal- und Medienzentrum entstehen. Hier sind die mehr als 8.000 Studenten der Fachbereiche Architektur, Ingenieurwesen, Chemie, Maschinenbau und Materialwissenschaften sowie mehrere Forschungsbereiche über verschiedene Gebäude verteilt.

Von dem Neubau, der ziemlich genau in der Mitte dieses Campus-Teils entstehen soll, erhofft man sich einen „Ort der Begegnung“ zwischen den Disziplinen: In dem 7.500 Quadratmeter großen Gebäude werden vier Hörsäle und etwa 20 Seminar- und Lehrräume untergebracht sowie eine „hybride Bibliothek“ mit 460.000 Medien. Der Neubau ist dann allen an der „Lichtwiese“ befindlichen Fachbereichen gleichermaßen zugänglich.

Für den Neubau wurde ein EU-weites, zweiphasiges Wettbewerbsverfahren durchgeführt, für das insgesamt 118 Beiträge eingereicht wurden – davon immerhin 57 aus Darmstadt. Nun hat die Jury (Vorsitzender: Jörg Friedrich, außerdem u.a. Gabriele Kiefer, Sophie Wolfrum und Wolfgang Lorch) zwei erste (je 36.500 Euro) und einen dritten Preis (20.000 Euro) vergeben:

Ein 1. Preis: Ferdinand Heide (Frankfurt/Main)
Ein 1. Preis: lwa Leyk Wollenberg Architekten (Berlin)
zusammen mit 100 landschaftsarchitektur (Berlin)
3. Preis: mvmarchitekt + starkearchitektur (Köln)
zusammen mit RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten (Bonn)

Vier Anerkennungen (je 9.750 Euro) gingen an Bernhardt+Partner (Darmstadt), AG Wolfgang Wagner/Florian Clarmann/Ute Hertling (Berlin), Goldfinger.A (Hamburg) und AG Ernst Mayr/Rüdiger Ingartner (Wien/Rosenheim).

Offensichtlich hat die Jury über die beiden ersten Preise heftig diskutiert, die Wirtschaftlichkeit des Einen steht gegen die verführerische „bauliche Visitenkarte“ des Anderen. So resümiert die Jury den Entwurf von Ferdinand Heide so: „Das Gebäude ist funktional stimmig. Als eine mögliche Visitenkarte für die Lichtwiese bleibt es – vorsichtig gesprochen – unauffällig. Für das Thema Bibliothek wird kein Ausdruck gefunden. Von daher wird die Lichtwiese mit diesem Gebäude wenig Gesicht erhalten.“ Gleichwohl wird die innere Funktionsaufteilung ausführlich gelobt. Über den anderen ersten Preis steht im Protokoll: „Die wirtschaftlichen Kennwerte des Entwurfs liegen etwa im mittleren Bereich, einzig die Dachkonstruktion sollte hinterfragt werden, auch der großflächige Einsatz von Glastrennwänden und Phasenwechselmaterial. Eine Überarbeitung des Rettungswegekonzepts ist zwingend erforderlich. Insgesamt gelingt es den Verfassern mit Ihrem Entwurf eine zeichenhafte und dabei robuste Lösung vorzuschlagen, die in ihrem souveränen Auftritt darauf hoffen lässt, auf der ‚neuen Mitte‘ des Campus Lichtwiese Aufbruchstimmung zu erzeugen.“

Die Debatte um Aufbruchstimmungen in Darmstadt wurde also zunächst mit einem Unentschieden beendet; beide Entwürfe sollen bis zum März 2010 überarbeitet werden, eine Entscheidung soll dann noch im Frühjahr fallen. Denn 2011 sollen die Bauarbeiten beginnen.


Zu den Baunetz Architekt*innen:

Ferdinand Heide Architekt


Kommentare:
Kommentar (1) lesen / Meldung kommentieren


Alle Meldungen

<

15.12.2009

Ein Agrofood-Park für die Expo 2015

Herzog/de Meuron präsentieren Masterplan für Mailand

14.12.2009

Shenzen Windows

Vanke Center von Steven Holl fertig

>
baunetz CAMPUS
Learning from Grabs
baunetz interior|design
Große Freiheit auf kleiner Fläche
Baunetz Architekt*innen
KRESINGS
Stellenmarkt
Neue Perspektive?