In München ist das Ergebnis eines einstufigen, beschränkten Realisierungswettbewerbs mit vorgeschalteter Bewerbungsphase bekannt gegeben worden. Dem Wettbewerb lagen fünf konkrete Grundstücke zugrunde, auf denen je eine Kindertagesstätte in Systembauweise errichtet werden soll. Mittelfristig ist aber der Bau von bis zu 70 Kitas geplant.
Das Preisgericht kürte aus zwölf Arbeiten vier Preise und einen Sonderpreis. Ein erster Preis wurde dabei nicht vergeben. Das Preisgericht empfiehlt, den zweiten Preis und den Sonderpreis weiterbearbeiten zu lassen. Die Ergebnisse:
- 2. Preis (18.000 Euro): Planungsgemeinschaft Zwischenräume, München, mit Neuner + Graf, München
- 3. Preis (12.000 Euro): Rudolf Sander, Nürnberg, mit Ludwig Viezens, Eckental
- 4. Preis (9.000 Euro): ARGE Atelier PK / Rozynski Sturm, Berlin, mit Krone, Berlin
- 5. Preis (5.000 Euro): Fink + Jocher, München, mit Barthel & Maus, München
- Sonderpreis (18.000 Euro): Schulz & Schulz, Leipzig, mit Seeberger Friedl und Partner, München
Das Preisgericht würdigt die mit einem Sonderpreis ausgezeichnete Arbeit als die energetisch günstigste des Wettbewerbs. Das einfache und marktgängige Konstruktionssystem in massiver Holzbauweise arbeitet mit Brettstapelwänden- und Decken. Der Entwurf sieht eine vollständige Umhüllung des Baukörpers mit einer Fassadenbegrünung vor. Der Wiedererkennungseffekt der Kitas im Stadtbild soll durch das wiederkehrende Motiv des „Dornröschenschlosses“ gesteigert werden. Die Jury hält die Fassadenbegrünung für pädagogisch und didaktisch höchst wertvoll. Die Arbeit war zunächst aus der Wertung genommen worden, weil sie an zwei Standorten von den dort gültigen B-Plänen abwich. Daher wurde sie nach den Wettbewerbsregularien der GRW gesondert bewertet.
Der mit dem zweiten Preis gekürten Arbeit wird attestiert, an allen Standorten eine adäquate Antwort auf die städtebauliche Situation gefunden zu haben. Die Gestaltung der kompakten Bauköper sei allerdings beliebig und spiegele die Nutzung nur bedingt wider. Die Wiederholung des Eingangselements stehe markant für die Originalität des Bausystems.
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Dr. Ulrich Graf | 09.01.2007 12:21 UhrWettbewerb
Die Darstellung zum 2. Preis ist etwas willkürlich gekürzt. Kurzfassung der Stadt München zum 2. Preis wie folgt:
Der Entwurf bezeugt, dass eine intensive Auseinandersetzung mit der Wettbewerbsaufgabe stattgefunden hat. An allen Standorten ist es gelungen, eine adäquate Antwort auf die städtebauliche Situation zu finden. Aus den komplexen vorgegeben Anforderungen ist eine harmonische Komposition entstanden, die allen Funktionen und inhaltlichen Bezügen gerecht wird.
Die vorgeschlagene Holztafelbauweise wird lobend anerkannt. Die klare einfache Gebäudestruktur ermöglicht eine wirtschaftliche Tragkonstruktion. Die niedrige Baumasse senkt die Herstellungskosten, wie auch der Verzicht auf unnötige zusätzliche Bauelemente. Die vorgeschlagenen marktgängigen Elemente erhöhen die Wirtschaftlichkeit. Insgesamt handelt es sich um eine wirtschaftliche Lösung, die sowohl in Erstellung wie auch im Unterhalt der Aufgabe in hohem Maße gerecht wird.
siehe auch http://www.muenchen.de/Rathaus/bau/dienstleist/wettbewerb/kita/180212/index.html
www.zwischenräume.de
www.neuner-graf.de