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28.09.2020
Teleinternetcafe und Treibhaus gewinnen in Berlin
Werkstattverfahren Neue Mitte Tempelhof entschieden
Der Berliner Stadtbezirk Tempelhof wird in den nächsten zehn bis zwölf Jahren eine neue Mitte erhalten. Weil das in die Jahre gekommene Areal rund um das Tempelhofer Rathaus nicht mehr zeitgemäß und in einem schlechten Zustand sei, soll es städtebaulich neu geordnet und modernisiert werden. Bezirk und Senat haben sich diesbezüglich auf das Prinzip einer „Rochade“ geeinigt: Die hier befindlichen öffentlichen Gebäude aus den 1960er und 70er Jahren – darunter eine Bibliothek, eine Polizeistation und ein Stadtbad – sollen schrittweise abgerissen und an anderer Stelle im Umbaugebiet neu errichtet werden. Auf der dadurch freigeräumten Flächen sind rund 500 Wohnungen geplant, die vorhandenen Parkanlagen sollen attraktiver gestaltet werden.
Für die Entwicklung eines städtebaulich-freiraumplanerischen Konzepts für den circa zehn Hektar großen Kernbereich der Neuen Mitte Tempelhof initiierte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen gemeinsam mit dem Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg ein kooperatives Werkstattverfahren. Beteiligt waren vier zuvor in einem europaweiten Bewerbungsverfahren ausgewählte Planungsteams aus Architekt*innen und Landschaftsplaner*innen. Nach einjähriger, intensiver Diskussion mit Öffentlichkeit und lokalen Akteuren wurde in der Abschlusswerkstatt am 23. September 2020 der Gewinner gekürt: Das Beratungsgremium entschied sich für den Entwurf von Teleinternetcafe Architektur und Urbanismus (Berlin) mit Treibhaus – Landschaftsarchitektur (Hamburg). Dieser wird nun als konkrete Planungsgrundlage für das sich anschließende Bebauungsplanverfahren und die weiteren Stadtumbaumaßnahmen dienen.
Die drei weiteren am Werkstattverfahren beteiligten Planungsteams waren:
- Adept Architects (Kopenhagen) und Topotek 1 Landschaftsarchitekten (Berlin)
- coido architects Hamburg) mit Bruun & Möllers (Hamburg)
- superwien urbanism (Wien) mit Siri Frech (Berlin) und Institut für Partizipatives Gestalten (Oldenburg)
Die zentrale Entwurfsidee des Gewinnerteams setzt auf einen Kontrast zwischen verdichteter Bebauung und weitläufiger Parklandschaft: Die bestehenden Freiraumfragmente sollen vernetzt und so zu einem großen zusammenhängenden Park im Sinne einer „Grüne Mitte“ weiterentwickelt werden. Dabei formuliert eine „Küstenlinie“ in Form einer kompakter Blockbebauung an den Rändern klare bauliche Kanten. Ein neues Ensemble aus Kultur- und Bildungshaus, Rathaus sowie Rathauserweiterung und Stadtplatz bildet den zentralen Leuchtturm dieser Küstenlinie und setzt mit dem als Hochpunkt ausgeführten Kulturzentrum einen prägnanten städtebaulichen Akzent.
„Der Siegerentwurf zeichnet sich dadurch aus, dass er aus den Qualitäten des Ortes heraus entwickelt ist und mit dem neuen Zentrum am Rathaus einen mutigen Akzent setzt“, erläuterte der Vorsitzende des Beratungsgremiums Gernot Schulz (Freier Architekt, Köln) die Entscheidung. Die Idee des großen städtischen Grünraums, der in Zukunft die Quartiere westlich und östlich des Tempelhofer Damms verbinden soll, verbessere Lebensqualität und Teilhabemöglichkeiten der Bewohner*innen. (da)
Zum Thema:
Die vier eingereichten Entwurfskonzepte, eine Darstellung der einzelnen Schritte des Werkstattverfahrens sowie die Dokumentation aller Veranstaltungen ist hier zu finden: berlin.de/neue-mitte-tempelhof
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Gewinner des kooperativen Werkstattverfahrens: Teleinternetcafe Architektur und Urbanismus (Berlin) mit Treibhaus Landschaftsarchitektur (Berlin)
Teilnehmer am kooperativen Werkstattverfahren: Adept Architects (Kopenhagen) und Topotek 1 Landschaftsarchitekten (Berlin)
Teilnehmer am kooperativen Werkstattverfahren: coido architects Hamburg) mit Bruun & Möllers (Hamburg)
Teilnehmer am kooperativen Werkstattverfahren: superwien urbanism (Wien) mit Siri Frech (Berlin) und Institut für Partizipatives Gestalten (Oldenburg)
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