Mit scharfer Kritik und Unverständnis reagierten kürzlich Architekten und Experten für Baukultur auf die vom österreichischen Innenministerium verbreiteten Renderings für das strittige Asyl-Erstaufnahmezentrum in Eberau. „So unfassbar, dass man einen ästhetischen Zusammenhang mit dem moralischen Verfall herstellen kann“, nannte Dietmar Steiner, Direktor des AzW, den Entwurf, der – wie viele andere Asylheime auch – an eine Kaserne oder ein Gefängnis erinnert.
Die kritischen Stimmen machen in Eberau jedoch auf ein Problem aufmerksam, das nicht nur dort zu finden ist. Unter dem Titel „Bauen für Asylsuchende, menschengerecht und nachhaltig“ findet morgen Abend in St. Pölten ein Werkstattgespräch zu dem Thema statt. Dabei spiegelt das Asylzentrum Eberau als aktuelles Fallbeispiel fehlende Empathie und Kompetenz sowie fehlende soziale Nachhaltigkeit im Sinne der Achtung der Menschenwürde im der Planung wieder. Hintergründe, Haltungen, Vorgehensweisen und die planerische Fehlleistung in dem Fall „Asylzentrum Eberau“ werden diskutiert und geeignete Rahmenbedingungen für ein angemessenes Bauen für Asylsuchende erörtert.
Auf dem Podium sitzen:
- Walter Chramosta, Konsulent für Wettbewerbswesen, über die Verletzung des Vergaberechts im Fall Eberau
- Barbara Feller, Historikerin, über die geplante Anlage, die an die Militär- und Lager-Architektur des Dritten Reichs erinnert
- Alexis Nshimyimana Neuberg, Mitarbeiter der Beratungsstelle des Integrationshauses, Leiter Radio Afrika, über Integrationserfahrung in Österreich
- Georg Pendl, Präsident der Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten, über die Verantwortung der Politik für Baukultur
- James K. Skone, Absolvent der Akademie der Bildenden Künste Wien, über „Die Planung eines Asylerstaufnahmezentrums
Die Moderation hat Peter Huemer.
Termin: 10. Februar 2010, 19 Uhr
Ort: Bene AG, Josefstraße 46 a, St. Pölten
Anmeldung unter
office@orte-noe.at
Zum Thema:
www.orte-noe.at
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rli | 10.02.2010 17:50 Uhreberau
...unfa- ss- bar welch geisteshaltung sich hier outet...