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23.11.2022

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Sandstein monolithisch

Werkstattanbau bei Lausanne von Ellipsearchitecture


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Einige Büros aus der französischen Schweiz sind bekannt für ihre Freude an vernakulärer Architektur. Schon vor Jahren haben beispielsweise localarchitecture die typischen Wellplattenfassaden einfacher landwirtschaftlicher Nutzbauten bei einem ihrer Wohnhäuser neu interpretiert. Das ebenfalls in Lausanne ansässige Büro Ellipsearchitecture führt nun bei seinem jüngsten Projekt solche Traditionen fort. Ein bestehendes Wohnhaus im nahen Savigny wurde um eine Werkstatt mit Lager erweitert. Deren Gestaltung darf als gelungene Stilisierung der umliegenden dörflichen Alltagsarchitektur gelten – mit einer ungewöhnlichen Fassade aus Naturstein.

Die Gegend um die Route de la Goille war ursprünglich ein alter Molasse-Steinbruch. Mit dem blaugrauen Sandstein wurden im 19. Jahrhundert zahlreiche wichtige Bauten der Region errichtet. Später kam das Material aber aus der Mode, und viele der Steinbrüche wurden Teil umliegender Siedlungen. So auch in Savigny, wo auf den einstigen Abbauterrassen schließlich Nutzbauten ebenso wie Einfamilienhäuser entstanden. Eines dieser Häuser sollte schließlich um besagte Werkstatt erweitert werden, wobei es sich genau genommen um die Aneignung einer bestehenden, komplett eingewachsenen Garage handelt.

Die alte Struktur wurden teilweise abgetragen und schließlich mit einem neuen Gerüst aus Ortbeton und sichtbaren Dachbalken vervollständigt. Eine Art Gesims aus Solarpaneelen sorgt dabei für einen ebenso wuchtigen wie nützlichen Abschluss. Das eigentliche, herausstechende Merkmal der Fassade sind allerdings großformatige Molasse-Platten, die aus einem noch bestehenden Steinbruch einige Kilometer entfernt stammen. In Absprache mit den Steinhauern vor Ort entschieden sich die Architekt*innen für eine stattliche Dicke von 20 Zentimetern bei einem Format von 2 mal 1,2 Metern. Ein im Betongerüst verankertes Bewährungsnetz sorgt dabei für die in der Gegend notwendige seismische Belastungsfähigkeit.

Interessant ist, wie weich der Stein auf den Fotos erscheint. Fast wirkt es, als handele es sich hier um eine Putzfassade. In diesem Sinne verstehen Ellipsearchitecture ihr Projekt als Würdigung eines heute nur noch selten gebräuchlichen, weil nicht zuletzt auch sehr brüchigen Materials. Das Betongitter ebenso wie der Dachüberstand haben denn auch die zusätzliche Funktion, den Stein vor Wettererosion zu schützen. (sb)

Fotos: Julien Heil


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

1

50667 | 24.11.2022 15:33 Uhr

Ein schönes Material....


...macht noch kein gutes Projekt....da hilft auch die ganze verkopfte Architektenprosa nicht weiter...um zum Abschluß was Positives zu sagen..fügt sich gut in den Kontext ein.

 
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