Die Alte Feuerwache im Norden der Kölner Innenstadt wird seit über 40 Jahren als soziokulturelles Zentrum genutzt. Kürzlich stellten Bachmann Badie Architekten (Köln) hier im angrenzenden Innenhof eine Holzwerkstatt fertig, die dem Herstellen und Reparieren von Möbeln gewidmet ist.
Herzstück des Kulturzentrums bildet der rund 2.500 Quadratmeter große Hof. Dort finden regelmäßig Flohmärkte, politische Events und diverse Veranstaltungen für Kinder und Familien statt. Graffiti-Künstler*innen erproben ihre Talente hier völlig legal an einer frei zugänglichen Wand. Daneben nimmt die Feuerwache aus den 1890er Jahren Werkstätten und Räume für Veranstaltungen auf. Migration, Transkulturalität und Inklusion sind die selbsterklärten Schwerpunkte des Zentrums.
Im Sommer 2020 entschied das Amt für Soziales, Arbeit und Senioren der Stadt Köln, den Innenhof umfassend zu sanieren und neuzugestalten. Neben einem barrierefreien Wegesystem, Licht- und Grünkonzepten und neuer Infrastruktur sollte zudem eine Holzwerkstatt realisiert werden. Für die Gesamtmaßnahme wurden Mittel in Höhe von knapp 4,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Zu großen Teilen kommen diese aus dem Topf zur Städtebauförderung der Bezirksregierung.
Der eingeschossige Holzbau von Bachmann Badie Architekten ersetzt marode Lagerräume in der Südostecke des Innenhofs und lehnt sich mit seiner Staffelung an deren Kubatur an. Den Übergang zum Block bilden niedrigere Maschinen- und Lagerräume, die sich hinter einer grauen Putzfassade verstecken. Zum Platz orientiert sich der überhöhte Werkraum. Die Felder seiner gerasterten Holzfassade sind mit Glasbausteinen ausgekleidet und dürften somit viele Kölner*innen an ihre privaten Hauseingänge erinnern.
Auffällig sind die Farbgebung und die geometrische Ornamentik an der Fassade. Das kräftige Rot greift die Gestaltung anderer Elemente des Hofensembles auf. Das Muster aus Quadraten und Dreiecken sei Teil einer universellen kulturellen Symbolik, so das Architekturbüro. Diese solle beim diversen Publikum unterschiedliche Assoziationen und Bilder hervorrufen.
Kontrastiert wird die Fassade durch den beruhigten Innenraum. Die Maserung an Ständern und am Trägerrost scheint durch die Holzbeize und transportiert die Programmatik „Holzwerkstatt“. Beim Bau wurden Prinzipien der Zirkularität verfolgt, so sind die Verbindungen größtenteils gesteckt und geschraubt. Die Baukosten für die Holzwerkstatt werden mit rund 500.000 Euro angegeben. (tg)
Fotos: Annika Feuss
Dieses Objekt & Umgebung auf BauNetz-Maps anzeigen:
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
3
peter | 18.12.2024 16:41 Uhrsehr schick!
sauber gemacht und super durchgezogen bis ins detail! die hängenden dreiecke vor den glasbausteinen hätte es vielleicht nicht gebraucht, aber sie machen das teil noch etwas unverwechselbarer!
von mir aus eine glatte eins!