Auf dem Gelände der ehemaligen Grube Göttelborn bei Saarbrücken wird am 26. August 2005 die Werkstatt Industriekultur feierlich eingeweiht. Die Umnutzung des früheren Grubengeländes zu einem Wirtschaftsstandort wird mit einem Neubau begonnen, den die Berliner Architekten Augustin und Frank entworfen haben. Augustin und Frank hatten im September 2002 den Wettbewerb gewonnen (BauNetz-Meldung vom 5. 9. 2002).
Das architektonische Ensemble der Zechen- und Landschaftsbauten des stillgelegten Bergwerks soll zu einem Standort für neue wirtschaftliche und kulturelle Aktivitäten transformiert werden. Der Bau der „Werkstatt Industriekultur“ ist Pilotprojekt für den Umbauprozess.
Der Neubaukomplex besteht aus drei Gebäuden und liegt längs an der neuen Magistrale. Die einzelnen Bauten wurden bewusst unterschiedlich gestaltet, um an die gewachsene Addition unterschiedlicher Gebäude auf dem Grubengelände zu erinnern. In dem kleinen, abseitig liegenden Bau ist ein Gästehaus untergebracht, in den zusammenliegenden größeren Gebäuden befinden sich Empfang, Foyer und eine Ausstellungshalle.
Die Gestaltung der Gebäude ästhetisiert die flüchtige und einfache Architektur der Grubengebäude. Die neuen Gebäude sind mit einer an Wellblech erinnernden Metallfassade verkleidet, die die dahinter liegenden Fensterfronten verschattet.
Die Metallverkleidung knüpft zwar an die schlichten und rein funktionalen Grubenbauten an, ist aber mit großen, amöbenförmige Öffnungen perforiert und somit eine deutlich moderne Variante des Wellblechthemas. Die Gebäude erscheinen aufgeständert und flüchtig aufgestellt, als ob sie jederzeit wieder abgebaut werden könnten.