Der Werkhof drei des Tiefbauamts Basel in Sissach war jahrzehntelang in einem ehemaligen Bauernhof aus den 1950er Jahren untergebracht, der mit diversen Anbauten und Provisiorien für die Zwecke des Straßenerhalts ergänzt wurde. Da die Bausubstanz schlecht und die Arbeitsabläufe ineffizient waren, wurde ein Wettbewerb für einen Neubau ausgelobt. Ein im Frühjahr 2019 fertiggestellter Holzbau ersetzt nun die ehemals über das Grundstück verteilten Einzelgebäude und vereint alle Funktionen unter einem weit auskragenden Satteldach.
Die Arbeitsgemeinschaft Voss Architects und Ebeling Architekten (Basel) gestalten den scheinbar einfachen, 100 Meter langen Zweckbau mit viel Liebe zum Detail zu einer interessanten Architektur, die an ein landwirtschaftliches Gebäude erinnert. Als Generalplaner sorgten Rapp Architekten (Basel) dafür, dass der Neubau bei laufendem Betrieb in nur drei Monaten Rohbauzeit, beziehungsweise 11 Monaten Gesamtbauzeit erstellt werden konnte.
Der Grundriss des Werkhofs gliedert sich ein drei Abschnitte: ein zweigeschossiger Verwaltungsbereich im Osten, eine Abstellhalle mit Waschmöglichkeit für den Fuhrpark in der Mitte und ein überdachter Lagerplatz im Westen. Neben dem Salzsilo finden auch eine Hebebühne und eine zehn Tonnen Kranbahn im Gebäude Platz. Der Innenausbau ist funktional gehalten, sichtbare Installationen und unbehandelte Oberflächen prägen das Bild.
Das 2900 Quadratmeter große Satteldach ermöglicht ein Tragwerkskonzept, das verschiedene Holzarten gemäß ihrer jeweiligen Materialeigenschaften geschickt kombiniert: Das Haupttragwerk besteht aus druckfestem Buchenfurnierschichtholz, die auf Biegung beanspruchten Sparren sind aus Fichtenholz gefertigt. Stahlträger wurden eingesetzt, um die Zugkräfte aufzunehmen. So konnten die Querschnitte im Sinne einer schlanken Dachform optimiert werden.
Lediglich der Turm des rund 24 Meter hohen Salzsilos durchbricht das Dach und setzt mit seiner markanten Form, die sich von den historischen Bohrtürmen der Salinen im Baslerland ableitet, ein weithin sichtbares Zeichen im heterogenen Industriegebiet. (tl)
Fotos: Barbara Bühler
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