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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Werkhof_in_Rorschacherberg_von_illiz_architektur_7597177.html

28.04.2021

Mittagspause mit Seeblick

Werkhof in Rorschacherberg von illiz architektur


Jahrzehntelang war der Werkhof der am Bodensee gelegenen Schweizer Gemeinde Rorschacherberg in einem ehemaligen landwirtschaftlichen Betrieb untergebracht. Die Anlage wurde zwar immer wieder erweitert, stieß aber irgendwann an ihre Kapazitätsgrenzen. Für den gewachsenen Fuhrpark fehlte der Platz, und auch die Räume der Mitarbeiter*innen genügten nicht mehr den heutigen Ansprüchen. Zusätzlich erschwerte die beengte Parkplatzsituation der angegliederten Wertstoffsammelstelle den Betrieb. So wurde von der Gemeinde ein Neubauwettbewerb ausgeschrieben, den das Büro illiz architektur für sich entscheiden konnte. Die Planer*innen mit Sitzen in Zürich und in Wien haben bereits für die örtliche Feuerwehr eine Wache gestaltet, sie waren also vor Ort keine Unbekannten.

Diese Feuerwache haben die Mitarbeiter*innen des Werkhofs nun in ihrem Aufenthaltsraum im Blick, darüber hinaus eröffnen bodentiefen Fenster eine ungehinderte Aussicht auf den nahen Bodensee. Der Neubau liegt nämlich oberhalb der Wache am Hang. Durch die Nutzung  dieser Hanglage entstehen zwei Höfe, die durch das halb eingegrabene, L-förmige Gebäudevolumen voneinander getrennt sind. Auf dem oberen, nur für Mitarbeiter zugänglichen Hof befinden sich eine Einstellhalle für die Fahrzeuge und Gerätschaften des Werkhofs, daneben Büro- und Personalräume. Unten ist ein gesonderter, öffentlich zugänglicher Hof für die Wertstoffsammelstelle dem Gebäude vorgelagert.

Prägend für das Gebäude ist die Polycarbonatfassade aus Stegplatten. Sie bildet einen zeitgenössichen Kontrast zu den übrigen, mit Lärchenholz verkleideten Sichtflächen. Tagsüber sorgen die Stegplatten für ein angenehm diffuses Licht im Inneren, während sich bei Dunkelheit die Arbeitsabläufe und das eingelagerte Gerät schemenhaft im Außenraum abzeichnen. Das Gebäude versteckt sich und seine Funktion also nicht, und wenn in Anbetracht der Aussicht die Mittagspause mal länger dauert, wird es den Mitarbeiter*innen sicher niemand verübeln! (tl)

Fotos: Roger Frei


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