Friedenfelder Weg – die Adresse ist Programm, denn genau das suchte der Künstler und Tischler Gerhard Schütz: Ruhe vor der Großstadt Berlin. Fündig wurde er in Gerswalde in der Uckermark. Hier hat er zusammen mit dem Architekten Thomas Kröger (Berlin) eine ehemalige LPG-Schlosserei zu einem Kleinod aus Werkstatt und Wohnung umgebaut, Werkhaus genannt.
Die ursprüngliche Schlosserei und Schmiede stammte aus dem Jahr 1987. Nach der Verwandlung besteht das „Werkhaus“ aus drei Volumen: einer Werkstatt, einem Showroom und einem eingeschossigen Wohnteil. Optisch zusammengebunden sind sie durch eine neue Haut aus grünem Wellblech, die sich über das Dach und die Außenwände zieht und an der Traufkante abgerundet ist. Die Giebelseiten hingegen sind mit Lärchenholz verkleidet.
Der mittig gelegene Ausstellungsraum vermittelt in der Höhe und Form zwischen dem Flachbau und der Werkstatt und ist als einziger Teil ein Neubau. Anstelle der alten Halle entstand eine Konstruktion aus Holzbindern, die die raumhohe Verglasung rahmt und die schwarz gebeizte Sperrholzdecke trägt. Zusammen mit dem rohen Gussasphaltboden und einer im Boden eingelassenen Feuerstelle entsteht ein archaisch wirkender Raum.
Der gesamte Innenausbau ist – nicht verwunderlich bei einem Holzkünstler als Bauherrn – überwiegend mit Holz verkleidet; überall wird mit dem Kontrast aus rohen Materialien und fein behandelten Oberflächen gespielt. Der Schlafraum ist mit massiven Kiefernbrettern verschalt, die auch im Aufenthaltsraum der Werkstatt Funktionen wie Schränke, Teeküche und Zugänge zu anderen Bereichen verbergen.
Fotos: Thomas Heimann
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