Bereits zum zweiten Mal vergibt der Deutsche Werkbund Berlin den Julius Posener Preis. Mit der nach dem Berliner Architekten, Hochschullehrer und Kritiker benannten Auszeichnung werden Persönlichkeiten geehrt, die mit ihrer Arbeit Stellung beziehen und sich engagiert mit der Wirkung von Architektur und Stadt auf den Menschen auseinandersetzen. 2016 erhielt einer der wichtigsten Architekturkritiker den mit 5.000 Euro dotierten Preis: Kenneth Frampton.
In diesem Jahr wird der dänische Architekt und Stadtplaner Jan Gehl für sein Schaffen ausgezeichnet. Gehl untersucht seit 60 Jahren das alltägliche menschliche Nutzungsverhalten innerhalb des öffentlichen Raumes. Seine aus der Beobachtung entwickelten Konzepte wurden unter anderem in Kopenhagen, New York oder auch Brighton umgesetzt, dabei ging es nie um radikale Eingriffe, sondern um behutsame, prozesshafte Veränderung. Die Jury begründet ihre Entscheidung mit Gehls Ansatz, Architektur und Stadtplanung präzise in Bezug auf Lebensqualität zu analysieren, und seinem weltweiten Engagement für demokratisch verfasste Städte. Geschätzt wird sein ganzheitliches Denken, das das „menschliche Maß“, also den Menschen mit all seinen Sinnen und Vorlieben, seiner Konstitution und Gesundheit, als Ausgangspunkt stadtplanerischer Konzepte nimmt. Sein 2015 auch in deutscher Sprache herausgegebenes Buch „Städte für Menschen“ sei allen städtischen Planerinnen und Verantwortlichen als Pflichtlektüre empfohlen.
Feierlich verliehen wird der Preis am 4. November 2018, dem 114. Geburtstag Julius Poseners, in Berlin. Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit des Werkbunds mit der Universität der Künste statt, die Laudatio hält die Architektin und Baubeamtin Christiane Thalgott.
Öffentliche Verleihung: Sonntag, 4. November 2018, 11.30 Uhr
Ort: UdK Berlin, Charlotte-Salomon-Saal, Raum 101, Hardenbergstraße 33, 10623 Berlin
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Pekingmensch | 31.08.2018 03:46 UhrGlueckwunsch!
Sehr gut und hochverdient! Auch in Deutschland haben wir noch zu viele Orte, die - wie der Times Square vormals - vom Autoverkehr dominiert werden. Da koennen auch wir noch etwas lernen.