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15.08.2019
Stift mit Spa
Wellnesstempel in Südschweden von Johan Sundberg
Bis ins 17. Jahrhundert lässt sich die Geschichte des Stiftsgården Åkersberg zurückverfolgen, bereits 1687 wurde der Grundstein für das gelb getünchte Herrenhaus im südschwedischen Höör gelegt. Gut 70 Jahre später kamen zwei Flügelgebäude, zwei Scheunen und mehrere Nebengebäude dazu. Darunter auch eines, das schon seit seiner Entstehung als eine Art Erholungsraum und Badehaus diente. Heute nennt man solche Gebäude Spa oder Wellnessoase, und der nun dem Ensemble hinzugefügte Neubau trägt den Namen Andrum, entworfen von Johan Sundberg Architects in Zusammenarbeit mit Blasberg Andréasson arkitekter (beide Lund).
Seine Glanzzeit erlebte der Bauernhof in den 1860–70er Jahren mit Tierhaltung, Feldwirtschaft, Brennerei, Hefefabrik und eigener Mühle. Nachdem ein Brand große Teile zerstört hatte, wurde die Anlage umfassend umgebaut und renoviert, auch das Badehaus bekam einen neuen Anstrich. Seit 25 Jahren dient sie nun als Konferenzzentrum, verwaltet von der schwedischen Kirche. Die hatte das Anwesen 1918 gekauft und eine Schule gegründet. Übrigens die erste in Schweden, an der junge Frauen im Umgang mit Elektroherd und Tiefkühlkost ausgebildet wurden. Seit 1991 betreibt ein kirchliches Stift die Anlage auf dem Åkersberg im südschwedischen Skåne. Das vergab auch den Auftrag zum Neubau eines Spas.
Das insgesamt 646 Quadratmeter große Wellnessgebäude liegt zwischen Hotel, Tagungszentrum und Kapelle am westlichen Rand der großen Anlage, in den Hang zum stiftseigenen Park eingelassen. Das Ziel: Die historischen Teile des Hofes nicht zu überstrahlen, sondern sinnvoll zu ergänzen. Durch einen arkadenähnlichen Eingang auf Erdgeschossniveau, wo auch das Bistro und die Umkleiden untergebracht sind, gelangt man ins dreigeschossige Gebäude. Ein Stockwerk tiefer beginnt das eigentliche Spa: Schwimmbad, Sauna, Dampfbad und vor Blicken geschützt: der Außenpool. Ruhe- und Behandlungsräume ergänzen das Programm. Parkblick inklusive.
Licht, Geruch und Geschmack, Akustik und Berührung. Die Gestaltung des Gebäudes basiere auf sensorischen Eindrücken, so die Architekt*innen. Die Räume sind fließend, die Farben zurückhaltend, die Materialien Beton, Naturstein, Holz und Glas entsprechend unaufgeregt. Schließlich soll man hier vor allem eines: entspannen. (kat)
Fotos: Peo Olsson
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