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18.09.2014
Die fünfte Fassade
Weißes Betonhaus an der Küste Chiles
Von der Landstraße aus sieht man hier eigentlich nur das Meer, und so soll es auch sein: Das dreigeschossige Wohnhaus des chilenischen Architekten Gonzalo Mardones Viviani, das in dem kleinen Ort Zapallar an Chiles Küste unweit von Santiago gelegen ist, scheint sich in den Hang einzugraben, weil es „die wunderschöne Sicht zum Horizont von der öffentlichen Straße nicht verdecken möchte“, sagt der Architekt.
Das geräumige Domizil mit dem Namen „Casa Mo“ entfaltet sich zum Meer hin. Sichtbar ist von oben hauptsächlich das Dach, daher spricht der Architekt von dem Dach auch als „fünfte Fassade“, das die eigentliche Hauptfassade sei. Aus Betonstreifen und weißem Kies gestaltet, wird es gleichzeitig zu einer weitläufigen Dachterrasse.
Etwa in der Mitte wird diese durch ein sich um eine Etage erhebendes Bauvolumen unterbrochen: Von der Küste aus betrachtet, ist es eine riesige, weit auskragende Terrasse. Massive Betonbalken beschatten die Terrassenflächen und schützen vor Wind und Sonne.
Das Haus ist durchgehend aus Stahlbeton errichtet, der mit Titandioxid als Zuschlagstoff gebleicht wurde: Das Gesamtbild mutet mehr wie eine große weiße und kantige Skulptur an als wie ein Wohnhaus.
Der Zugang zum Haus erfolgt auf der mittleren Etage, wo auch die Gemeinschaftseinrichtungen Wohn- und Esszimmer sowie Küche liegen. Die weiße Farbe zieht sich auch durch die Innenräume. Lediglich Fenster, Türen und Ausstattungsdetails sind in Zedernholz ausgeführt. Das Baumaterial und die Position des Gebäudes lassen sich in der erdbebengefährdeten Region auch als Vorsichtsmaßnahmen betrachten, so der Architekt.
Fotos: Nico Saieh
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