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08.01.2020

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Versinkende Mammuts im Asphalt

Weiss/Manfredi planen in Los Angeles


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Wer gerne in der Abendsonne flaniert während direkt daneben Mammuts im Teer versinken, dem wird in Los Angeles mit den La Brea Tar Pits eine besondere Attraktion geboten. Bei den Pits handelt es sich um natürliche Asphaltseen im Zentrum der Millionenstadt, die den Mittelpunkt des Hancock-Parks bilden. Hier befindet sich auch das LACMA, dessen geplanter Neubau von Peter Zumthor ebenfalls Bezug auf das Thema Asphalt nimmt. Den Tar Pits widmet sich allerdings auch ein eigenes Museum, das nun zusammen mit Teilen des Parks neu entwickelt werden soll. Hintergrund dürfte die Sorge der Verantwortlichen sein, durch den raumgreifenden LACMA-Neubau zunehmend an den Rand gedrängt zu werden. Dorte Mandrup, Diller Scofidio + Renfro und Weiss/Manfredi wurden zu einem Auswahlverfahren geladen, den die New Yorker Marion Weiss und Michael Manfredi schließlich für sich entscheiden konnten.

Weiss/Manfredis Entwurf für die Tar Pits, die organisatorisch zum National History Museum von Los Angeles gehören, sieht ein ellipsoides Wegesystem vor, das zum Teil auch in den unterirdischen Museumsräumen fortgesetzt wird. Diese geschwungenen Wege bilden mehrere Zonen unterschiedlich intensiver Nutzung. Im Pleistozän-Garten ist beispielsweise eine dichte Programmierung mit Freilufttheater, öffentlichen Ausgrabungen und Kletterfelsen vorgesehen, während eine zentrale Rasenfläche als Park dient. Der große See, der ursprünglich von Zumthors Neubau am Rand überdeckt werden sollte, erhält eine sanft geschwungene Brücke und wird damit direkt erlebbar.

Deutlich erweitert wird außerdem das schöne Museum von Frank Thornton und Willis Fagan, das 1977 eröffnet wurde. Während die Entwürfe der anderen beiden Büros hier tiefgreifende Veränderungen vorsahen, respektieren Weiss/Manfredi den Bestandsbau mit seiner markanten Dachstruktur. Ergänzend zum bestehenden Quadrat soll ein ovaler Pavillon entstehen. Die eigentlichen Ausstellungsräume im Untergrund werden zudem in Zukunft zum Park geöffnet.

Dass Weiss/Manfredi auch die von den Bürgern der Stadt anscheinend heiß geliebten Fiberglas-Mammuts erhalten wollen, dürfte ihrem Projekt ebenfalls nicht geschadet haben. Diese versinkenden Tiere bieten einerseits einen gewissen Showeffekt, sie umreißen anderseits aber auch den Existenzgrund des Museums. Denn weil sich über die Jahrzehntausende immer wieder unvorsichtige Lebewesen im klebrigen Asphalt verfangen haben bietet der Park heute einen archäologisch sehr reichhaltigen Boden, in dem bereits seit über 100 Jahren wissenschaftliche Ausgrabungen stattfinden. (sb)


Zum Thema:

www.tarpits.org


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