Als Arbeit, die nie enden wird, bezeichnen Moral Arquitectura (Madrid/León) ihren kürzlich dann doch fertiggestellten Weinkeller in Moratinos in der nordspanischen Provinz Palencia.
Der Ort liegt zwischen Burgos und León inmitten einer rauen, trockenen Landschaft und zählt lediglich 20 Einwohner. Die allerdings stammen aus „verblüffend vielen unterschiedlichen“ Nationen. Für den Weinkeller habe es keinen „konkreten Plan“ gegeben; vielmehr haben die Architekten weit gehend „intuitiv“ gearbeitet, berichten sie. Der ganze Ort und auch die Bauherren haben mit angepackt, vieles ist in Handarbeit entstanden.
Über einem 200 Jahre alten Gewölbe ist ein neues Gebäude entstanden. Das Gewölbe ist in einen Erdhügel eingegraben, der das ideale Lagerungsklima für Wein bietet. Zunächst wurde der unterirdische Teil der Anlage von Hand ausgegraben und dann dort ein Restaurant eingerichtet.
Das neue Gebäude besteht aus Sichtbeton, dessen sandsteinfarbene Oberfläche stark bearbeitet ist: Horizontale Rillen bestimmen die Fassade des vieleckigen Gebäudes. Der verglaste Eingang ist tief eingeschnitten. Im Inneren setzen sich die strukturierten Oberflächen fort. An den Decken verlaufen Holzstreifen, die mit der Zeit altern und sogar verrotten dürfen. Im oberirdischen Teil liegen eine Bar, die Küche und Nebenräume.
Das gesamte Gebäude soll nach den Worten der Architekten das Klima und den Faktor Zeit transportieren.
Fotos und Film: Jorge López-Conde
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Steinmetz | 11.01.2013 08:34 UhrBergbau
Wenn man ein Volumen in den Berg haut, braucht es sicher auch keine ausgefeilte Werkplanung.
Auch ohne exakten Plan kann ein gutes Ergebnis entstehen. Die Ideen und Vorstellungen der Architekten müssen hat nur in irgendeiner Form vermittelt werden.