Kürzlich war sie noch akut abrissgefährdet (siehe BauNetz-Meldung vom 19. Januar 2010), nun steht sie unter Denkmalschutz: die Mensa am Park der Weimarer Bauhaus-Universität. Das meldet die Initiative mensadebatte.de, die für sich in Anspruch nimmt, maßgeblich zur Rettung der Mensa beigetragen zu haben.
Die Weimarer Mensa war 1979-82 nach einer längeren Planungsphase nach dem Entwurf eines Projektierungsbüros der damaligen Hochschule für Architektur und Bauwesen errichtet worden. Im Gegensatz zu vielen anderen vergleichbaren Gesellschaftsbauten in der DDR wurde hier ein individueller Entwurf realisiert: „Die Mensa ist durch ihre besondere städtebauliche, baukörperliche, materialästhetische und farbliche Gestaltung ein wichtiges Zeugnis der spätmodernen Architektur in der DDR“, heißt es im Thüringischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie zur Unterschutzstellung. „Darüber hinaus ist sie eines der wenigen authentisch überlieferten Exemplare dieser Baugattung. Die hohe architektonische Qualität ist Ausdruck der besonderen Entstehungsumstände an einer renommierten Architekturhochschule und darin auch ein Teil der Geschichte der heutigen Bauhaus-Universität.“
Nachdem der Standort der Mensa als Bauplatz für ein geplantes Bauhaus-Museum bereits im Januar 2010 fallen gelassen worden war, war der Weg für die Unterschutzstellung frei. „Es ist ein tolles Ergebnis, wenn in nicht einmal anderthalb Jahren eine breite Öffentlichkeit für ein unbequemes Denkmal begeistert werden kann“, so Florian Kirfel, Architekt und Mitbegründer von mensadebatte.de. „Nach den turbulenten Ereignissen im vergangenen Jahr haben wir kontinuierlich daran gearbeitet, die Mensa in ihrer öffentlichen Wahrnehmung zu stärken und einen möglichen Denkmalstatus zu untermauern“, erläutert er weiter.
Sein Mitstreiter Moritz Fritz, Assistent an der Professur für Denkmalpflege und Baugeschichte, ergänzt: „Das Ansehen und die Kompetenz unserer Universität verpflichten nicht nur zum sorgsamen Umgang mit den Weltkulturerbe-Bauten des frühen 20. Jahrhunderts, sondern auch zu einem entsprechenden Einsatz für die späte Moderne.“
Das Engagement der Initiative ist bereits vor der Unterschutzstellung gewürdigt worden: Am 16. September 2010 wurde mensadebatte.de beim Thüringer Baukulturpreis mit einer Anerkennung ausgezeichnet (siehe BauNetz-Meldung).
Zum Thema:
www.mensadebatte.de
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Peta | 12.09.2011 11:25 UhrUnfassbar ...
Unfassbar, wie kann man sich nur über die "Rettung" eines solchen Gebäudes freuen kann.
Eine Bushaltestelle hat mehr Begegnungsqualität als das Foyer der Mensa! Einen Kaffee nach dem Essen genießen fällt in dem grauenhaften Ambiente und der düsteren Umgebung schwer.
Sitzgelegenheiten werden so gut wie kaum benutzt, ich persönlich saß dort noch nie zum Arbeiten.
Wenn dieses grauenhafte Gebäude schon erhalten wird, hoffe ich auf eine verdammt gute Sanierung und Modernisierung!