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27.03.2020

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Ziehharmonika zum Shopping

Wegüberdachung in Melbourne von Make Architects


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Die unmittelbare Umgebung großer Einkaufszentren ist meist durch riesige Parkplatzflächen charakterisiert. Hier macht auch die größte Mall Australiens – das in Melbourne befindliche Chadstone Shopping Centre – keine Ausnahme. Oder doch? Die Raumerfahrung für Fußgänger, die vom kürzlich eröffneten Hotel Chadstone Melbourne und umliegenden Bürogebäuden aus zum Shoppen gehen wollen, hat sich dank einer architektonischen Intervention von Make Architects zumindest deutlich verbessert: Statt sich zwischen Autos hindurchzuschlängeln, können sie nun den Chadstone Link nutzen, eine oberirdische Passage. Für das Londoner Büro mit Niederlassungen auch in Hongkong und Sydney ist es das erste Projekt in Australien. Realisiert wurde es im Auftrag der Einzelhandelskette Vicinity Centres und in Zusammenarbeit mit den Melbourner Cera Stribley Architects als lokale Partner.

Der zwischen Hotel und Einkaufszentrum verlaufende Fußgängerweg – mit Knick insgesamt 110 Meter lang – lässt von Weitem an eine Ziehharmonika denken. Seine Form sei auch von den gewölbten Glasdächern inspiriert, die das Chadstone Centre auszeichnen, erklären die Architekten. Die raumprägende, 15 Meter hohe Brettschichtholzkonstruktion besteht aus italienischer Lärche und ist mit einem dehnbaren, halbdurchsichtigen PTFE-Gewebe überzogen.

So einfach dies auf den ersten Blick wirken mag, es ergibt sich daraus doch ein ziemlich komplexer Kraftverlauf: Die einzelnen Spitzbogenelemente der Diagonalgitterkonstruktion aus Holz halten einander in Position, Stahlfundamente und -stützen geben zusätzliche Stabilität. Große seitliche Öffnungen ermöglichen eine gute Querlüftung. Und das transluzente Gewebe erlaubt eine Beschränkung von künstlicher Beleuchtung auf Dämmerung und Dunkelheit.

Das „Innere“ der halboffenen Passage ist teils mit Treppen und Fahrsteigen ausgestattet, um leichte Höhenniveauunterschiede zu überwinden. Auch an flexible Flächen für Pop-up-Events wurde gedacht. Für eine angenehme Raumatmosphäre sollen Grünpflanzen wie Efeu und Jasmin sorgen. Der „Link“ sei mit Blick auf das lokale Klima konzipiert, erklärt Jacob Alsop, Partner bei Make Architects. Die offene Struktur funktioniere wie eine Straße, sie biete Schatten und frische Luft – im Unterschied zur klimatisierten Mall, die sie erschließt. (da)

Fotos: Peter Bennetts


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

3

auch ein | 27.03.2020 16:22 Uhr

architekt

sieht leicht aus,
glaubt man dem Kommentar ist doch ein rechter Kreaftakt.
Ich finde die Folie im Zusammenhang mit den dicken Holtbindern unverhältnismässig und fast klobig...

und: "besteht aus italienischer Lärche" ist auch etwas daneben und stellt umso mehr in Frage warum man es nicht gleich als metallische Spannkonstruktion gemacht hat (mit "Stahl aus Australien")

2

STPH | 27.03.2020 16:01 Uhr

...

ist das nicht der bessere Calatrava weil er erst sich im ergehen erschließt?

er verbindet

1

Schmenk | 27.03.2020 15:48 Uhr

make

kommt tatsächlich sehr leicht daher! gefällt!

 
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