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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wasserturm_in_Luxemburg_von_Paul_Bretz_5271109.html

08.12.2017

Reduzierter geht nicht

Wasserturm in Luxemburg von Paul Bretz


Wassertürme sind Funktionsbauten und gleichzeitig unübersehbare Landmarken, daher auch meist entsprechend gestaltet. Insgesamt hat der Bedarf an Wassertürmen deutlich abgenommen, sodass es mittlerweile viele Referenzen für gelungene Umnutzungen bestehender Türme gibt. Im Luxemburgischen Dippach standen Paul Bretz Architekten vor der heute seltenen Aufgabe, einen neuen Turm zu bauen. Benötigt wurde ein Wasserhochbehälter, der etwa 20 Meter über einem Wasserdruckbehälter liegt. Die Architekten setzen diese in Form von zwei Quadern um, die durch einen dritten verbunden sind, sodass eine C-Form entsteht – nach Ansicht der Architekten eine „einfache und dynamische“ Gesamterscheinung.

In dem Jahr, in dem Paul Bretz Architekten mit der Planung des Turmes begannen, wurde im circa 15 Kilometer entfernten Düdelingen der Umbau eines historischen Wasserturmes aus dem Jahr 1928 als Museum eröffnet. Die fast neunzig Jahre alte Betonkonstruktion ist zwar ebenfalls funktional-reduziert gestaltet, bietet aber mit der spektakulären, offenen Wendeltreppe vergleichsweise verspielte Ansichten. Ein Turmumbau aus den Niederlanden nutzt ebenfalls das Thema des Aufstiegs zur Raumerfahrung. Der Neubau in Dippach hingegen verzichtet auf derlei Inszenierungen. Entsprechend der Firmenphilosophie soll Architektur „nichts symbolisieren“, sondern „mathematisch, strukturell und rational“ sein. Die reduzierte Form des Turms bezieht ihre Ästhetik vor allem aus der Auskragung des oberen Volumens. Ob diese als rational bezeichnet werden kann? Die Baukosten belaufen sich auf 3.3 Millionen Euro inklusive Außenanlagen. (dd)

Fotos: Lukas Roth


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