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23.05.2014

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Treppenballett mit Aussicht

Wasserturm-Umbau in den Niederlanden


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Als der letzte Wassertropfen versiegt war, stand der alte Wasserturm von Sint Jansklooster zunächst traurig und nutzlos in der flachen Landschaft herum. Erst die Vereniging Natuurmonumenten, eine gemeinnützige Organisation, die sich um Naturschutzgebiete kümmert, brachte schließlich wieder Leben in das Bauwerk aus Backstein und Beton. Die Idee: Aussicht statt Wasser, und zwar mittels eines 360°-Blicks auf den umliegenden Nationalpark.

Entworfen haben das Projekt Zecc Architecten aus Utrecht. Ihre Idee war es, den Weg nach oben in den einstigen Wassertank in 45 Meter Höhe als eine „route architecturale” zu gestalten. Eine neue Treppe aus Grobspanplatten wurde ergänzt, die dank flacherer Steigungswinkel erst die öffentliche Nutzung ermöglichte.

Während die bestehende Treppe aber immer nur streng an der Wand entlang führt, macht die neue Treppe mit ihrem Zickzack durch den Raum den Turm noch einmal auf andere Weise erfahrbar. Und von unten wirkt das verschlungene Hin und Her ein wenig wie der große Tanz der Treppen.

Im Wassertank selbst wird der Aufstieg dagegen etwas ausladender. Hier installierten die Architekten eine geschwungene Stahltreppe entlang des äußeren Perimeters, die schließlich in das eigentliche Turmzimmer unterm Dach führt. Dort wurden vier große Panoramafenster in den Beton geschnitten, die eine spektakuläre Sicht auf die wilde Naturlandschaft eröffnen. (sb)

Fotos: Stijn Poelstra


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

4

Michael Haag | 26.05.2014 14:08 Uhr

Keine Angst

die Lösung ist ganz einfach: die Öffnung ist verglast (zu sehen auf Bild 7). Ich wollte nur mal testen, wie lange es dauert, bis sich jemand meldet bezüglich absturz! @karlo: da sind die Holländer bezüglich Brandschutz scheinbar nicht so verDINt...

3

an Michael Haag | 26.05.2014 10:35 Uhr

Absturzsicherung

Ich habe Kinder.

Wenn der Architekt es nicht schafft, eine Absturzsicherung bei einer einfachen Bauaufgabe wie einer einzelnen Treppe zu integrieren, dann übernimmt rechtlich entweder selbst (d. H. als Person) die Verantwortung für alle möglichen Unfälle, oder er findet den Bauherrn, der dies für ihn tut.

Einem Kind, das stürzt, ist wahrscheinlich egal, welche der beiden Varianten zum Tragen kam.

Es lebe der Künstlerarchitekt!

2

karlo | 26.05.2014 10:30 Uhr

och Michael

noch lange bevor irgendjemand über irgendwelche Absturzsicherungen hierzulande debattiert hätte, wäre das Projekt dank dem Treppenhaus in bester B1 Qualität schon lange vom Tisch. Ich hoffe nur, dass in dem Falle die EU Deutschland und den hiesigen DIN/Bauordnunsjungel verändert, damit auch hier wieder wirklich neues entstehen kann
Passendzu diesem Projekt folgendes: vor allem der Branschutz hat in letzer Zeit meiner bescheidenen Meinung nach groteske Züge angenommen.

1

Michael Haag | 26.05.2014 07:59 Uhr

Toller Turm

eine sehr überzeugende Leistung! Und zeigt, was man mit einfachen Mitteln für skulpturale und edel wirkende Dinge machen kann! (Und bitte kommt mir jetzt nicht mit der fehlenden Abstutzsicherung für Kinder...).

 
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