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07.01.2025

Heimstatt für Vögel und Fledermäuse

Wasserspeicher in Luxemburg von Temperaturas Extremas Arquitectos


Das Luxemburger Kirchberg-Plateau hat sich seit Mitte des 20. Jahrhunderts von einer landwirtschaftlich geprägten Fläche zum Banken- und Behördenviertel der Stadt entwickelt. Auch zahlreiche Wohnquartiere sind hier in den letzten Jahrzehnten entstanden. Um den wachsenden Stadtteil mit Trinkwasser zu versorgen, hatte die städtische Wasserversorgung Service Eaux 2015 einen Wettbewerb für einen Wasserturm am nördlichen Rand des Kirchbergs ausgelobt.

Den ersten Preis erhielt damals der Entwurf des Madrider Büros Temperaturas Extremas Arquitectos in Zusammenarbeit mit dem Luxemburger Ingenieurbüro Simon-Christiansen & Associés. An der Entwicklung des Projekts waren außerdem Adelino Magalhaes (Madrid) beteiligt, die im Zusammenspiel mit Temperaturas Extremas bereits ein Wohnensemble auf dem Kirchberg realisiert haben. Nun ist das Wasserreservoir fertiggestellt. Die Kosten beliefen sich auf circa sechs Millionen Euro.

Das 50 Meter hohe Bauwerk wurde in einem Waldstück konzipiert, dessen biologische Vielfalt im „Natura 2000“-Netzwerk EU-weit geschützt ist. Die Herausforderung bestand also darin, den Turm in diesen sensiblen Kontext zu integrieren. So wurden die Materialien und der Standort mit Ökologinnen und Ornithologen abgestimmt. Und der skulptural wirkende Baukörper speichert nicht nur 1.000 Kubikmeter Trinkwasser, sondern bietet auch Räume und Nistplätze für Vögel und Fledermäuse.

Den Wasserspeicher unterteilte das Planungsteam in zwei Volumen aus Beton, die jeweils mit einer Korkschicht gedämmt sind. Als zweite Hülle windet sich eine Metallkonstruktionen mit unbehandelten Lärchenholzlatten um die Betonkerne und einen Tank. Sie soll das Nisten begünstigen und Fledermäusen als Heimstatt dienen. Außerdem wurden Nester für Schwalben und Wanderfalken integriert. Eine Metallfassade am Sockel soll die Nistenden vor tierischen Eindringlingen schützen.

Die Bodenbeläge im Außen- und Innenbereich bestehen aus verdichtetem, aber durchlässigen Kalksand. Das Dach und eine Anschüttung im hinteren Bereich sind im Sinne einer intensiven Begrünung mit dem abgetragenen Mutterboden des Waldes bedeckt. Auch Rankpflanzen sollen künftig wachsen können. (da)

Fotos: Miguel Fernández-Galiano


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