Im Verein Birsstadt haben sich seit 2018 zehn Gemeinden entlang der Birs in der Agglomeration Basel zusammengeschlossen. Schwerpunkt der Zusammenarbeit ist eine gemeinsam betriebene Regionalplanung. Dabei soll die durch das 20. Jahrhundert stark industriell geprägte Landschaft des Birstals durch Maßnahmen auch im Sinne des Naturschutzes weiterentwickelt werden. Der Schweizer Heimatbund hat die Arbeit des Vereins Birsstadt nun mit dem Wakkerpreis 2024 gewürdigt.
Vor zwei Jahren feierte der Wakkerpreis sein 50-Jähriges Bestehen. Seit seiner Gründung wurden die Entwicklungskonzepte zahlreicher Schweizer Gemeinden ausgezeichnet. Im letzten Jahr die Kleinstadt Lichtensteig. Über die Auszeichnung entscheidet eine Kommission. Hauptkriterien sind etwa die gestalterische „Qualität bei Neubauten, ein respektvoller Umgang mit der historischen Bausubstanz sowie eine vorbildliche Ortsplanung, die Rücksicht auf die Anliegen der Umwelt nimmt“.
Am Verein Birsstadt sind die Gemeinden Aesch, Arlesheim, Birsfelden, Duggingen, Grellingen, Muttenz, Münchenstein, Pfeffingen, Reinach und Dornach beteiligt. Sie finanzieren den gemeinsamen Verein. Bereits seit 2012 arbeiteten diese zehn Gemeinden in Arbeitsgruppen zusammen, bis schließlich 2018 der Verein Birsstadt gegründet wurde. Ziel ist es seither, die Regionalentwicklung gemeinsam voranzutreiben, was auf Vereinsebene zum Zusammenschluss zur sogenannten Birsstadt führte. Circa 94.000 Einwohner*innen leben in der Agglomeration.
„Gemeinsam erobern sich die zehn Gemeinden des Vereins Birsstadt ihre unkoordiniert gewachsene Landschaft in der Agglomeration Basel zurück“, heißt es in der Pressemitteilung zur Vergabe des Wakkerpreis 2024. Drei Hauptmerkmale hat man dabei identifiziert: „die Aufwertung des Natur- und Lebensraums an der Birs, die sorgfältige Weiterentwicklung der bedeutenden Industrieareale sowie die Sicherung und Stärkung des reichen baukulturellen Erbes.“
Zu den gemeinsamem Projekten gehört beispielsweise der Birspark. Dieser erstreckt sich entlang der Gemeinden und umfasst die Renaturierung des Flusses sowie die Pflege und Erschließung seiner Umgebung. Das industrielle Erbe wird etwa durch Zwischen- und Umnutzungen brachliegender Fabrikareale weiterentwickelt. In einer Pressemitteilung kündigte der Verein Birsstadt an, 2024 einen Schwerpunkt auf das baukulturelle Erbe legen zu wollen. Gemeinsam mit Bevölkerung und Politik möchte man eine Charta für die Birsstadt entwickeln. Verliehen wird der Wakkerpreis 2024 am Samstag, 22. Juni auf dem Domplatz in Arlesheim. (sla)
Fotos: Gaëtan Bally/Keystone/Schweizer Heimatschutz