In Posen ist ein Neubau für die Ignacy Jan Paderewski Academy of Music geplant. Er soll das bisherige räumliche Angebot der bereits seit 1920 bestehenden Musikhochschule erweitern. Der Entwurf stammt von WXCA aus Warschau, die sich kürzlich in einem Realisierungswettbewerb gegen 77 weitere Büros durchsetzen konnten. Standort ist ein Grundstück im südwestlich der Innenstadt gelegenen Stadtteil Łazarz, der im Wesentlichen von historischen Bauten geprägt ist. Für den Neubau muss ein in der Nachkriegszeit errichtetes Kino weichen.
Die Ignacy Jan Paderewski Academy of Music – benannt nach dem polnischen Pianisten und Komponisten, Politiker und Freiheitskämpfer – bietet seit über hundert Jahren Ausbildungen in Gesang, Streich- und Blasinstrumenten sowie Klavier an, aber auch Schauspiel, Oper und Kirchenmusik werden hier unterrichtet. Mit dem neuen Haus erhält die Musikhochschule zusätzlich zu ihren bisherigen Räumlichkeiten – die sich in einem 20 Gehminuten entfernten Komplex befinden – mehrere neue Säle und Studios, eine Bühne sowie weitere Räume für Vorlesungen und Seminare. Geplant sind neun Geschosse, davon zwei unterirdisch, auf einer Nutzfläche von rund 9.400 Quadratmetern.
WXCA wollen ihr Gebäude als „Vermittler zwischen Vergangenheit und Gegenwart der Stadt“ verstanden wissen. Die zeitlose Gestaltung solle sich harmonisch in die historische, aus dem 19. Jahrhundert stammende Umgebung einfügen und gleichzeitig aktuellen Bedürfnissen gerecht werden. Insgesamt wirkt der Baukörper recht wuchtig, dennoch erreichen die Architekt*innen ein gewisses Maß an Kleinteiligkeit mithilfe von Volumen unterschiedlicher Größe und Höhe. Durch Lücken zwischen diesen Volumen öffnet sich der Baukörper ein wenig mehr in die Umgebung hinein, was auch den öffentlichen Charakter des Gebäudes betonen soll.
Herzstück ist der Opern- und Theatersaal mit großer Bühne, um den sich alle weiteren Räume herum orientieren. Geplant ist außerdem ein begrüntes Dach. Abends sollen in der neuen Academy of Music kulturelle Veranstaltungen stattfinden. Bisher ist ein Budget von 219 Millionen Polnische Złoty brutto vorgesehen, was rund 51,2 Millionen Euro entspricht. (dsm)
Zum Thema:
WXCA sind vor allem in Warschau aktiv, wo auch ihr Büro ist. Hier konnten sie das Armeemuseum und das Museum der Polnischen Geschichte fertigstellen. Außerdem gewannen sie den Wettbewerb für die Rekonstruktion des Sächsischen Palais und planen gerade zusammen mit SAWAWA, Buro Happold und JKO Consulting die Transformation eines 60 Hektar großen Geländes der ehemaligen Autofabrik FSO.
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