Am Abend des 30. August 1999 präsentierte sich der Deutsche Fußball Bund (DFB) in Frankfurt am Main mit seinen Stadion-Projekten für die Bewerbung um die Weltmeisterschaft 2006. Mit Prominenz aus Sport und Politik wurde gleichzeitig die Ausstellung „Willkommen in den Stadien der Zukunft“ eröffnet, die bis November in acht der 16 deutschen Bewerberstädte zu sehen sein wird. Vorgestellt wird dann auch der jüngste Entwurf für den Umbau des Münchener Olympiastadions von Architekt Günter Behnisch. Mit diesem Entwurf soll das Stadion von 1972 den Anforderungen einer Weltmeisterschaftsarena genügen. Diese relativ zurückhaltende Umbauvariante sieht ein sichelförmiges, transparentes Dach für die Gegengerade vor. Der jüngste Behnisch-Plan für das Olympiastadion greift wesentlich weniger stark in die denkmalgeschützte Substanz ein als seine vorangegangenen Umbauentwürfe seit 1995. Der aktuelle Plan zeichnet sich unter anderem durch die Sichelform des zweiten Dachs und durch den Verzicht auf einschneidende Umbauten wie die Erhöhung des Randes der Stadionschüssel oder die Absenkung des Spielfeldes aus.
Die Realisierung dieser neuesten Planungen steht in Abhängigkeit von den Plänen der Schörghuber-Unternehmensgruppe, die in Absprache mit dem Rathaus und den Profifußballvereinen ein vollkommen neues Stadion auf einem Grundstück hinter der Messe in Riem errichten will. Sollte dieses Projekt scheitern oder nicht rechtzeitig für die WM fertig werden, müßte das Olympiastadion auf jeden Fall umgebaut werden, wenn München sich an dem internationalen Sportereignis beteiligen will.
Die ersten konkreten Pläne für dieses neue Stadion können frühestens im Oktober oder November 1999 vorgelegt werden.