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19.09.2013

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Feuer in Beton

Vulkan-Besucherzentrum in Ungarn


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„Als ob man Feuer in Beton eingefangen hätte“ – das ist eine der Metaphern, die dem ungarischen Architekten Laszlo Földes einfallen, wenn er auf seinen Neubau eines Vulkan-Besucherzentrums zu sprechen kommt. Eine andere geht so: „Wenn Sie sich schon immer einmal vorstellen wollten, durch ein kubistisches Gemälde zu gehen, wäre dieses Gebäude ein geeignetes Beispiel dafür, wie es sich anfühlt, durch Picassos Guernica zu wandern.“ Guernica beschreibt die Grausamkeit des Bombenkriegs, das Vulkanzentrum die Gewalten der Natur. Auch wenn es in Ungarn keine aktiven Vulkane mehr gibt, ist die Geologie des Landes in weiten Teilen vulkanischen Ursprungs.

Grund genug, in Celldömölk, 200 Kilometer westlich von Budapest im ungarischen Vulkanland gelegen, den „Kemenes Vulkanpark“ anzulegen. Der Entwurf für dessen Besucherzentrum von Földes & Co. Architects (Budapest) gewann 2011 den ersten Preis unter 44 Teilnehmern eines landesweiten Wettbewerbs. Ziel des Entwurfes war es ausdrücklich, eine platte Übersetzung des Topos „Vulkan“ zu vermeiden, also keine pyramidale Form für das Bauwerk zu wählen.

Im Schatten des vulkanischen Sag-Hügels soll vielmehr die Substanz des Ortes für Vulkan-Affinität sorgen: Die roh belassenen Materialien, das Grau des Sichtbetons, die von Lava inspirierte Farbe des Cortenstahls und das „fließende“ Arrangement des Raumes sollen den Geist und die Essenz eines Vulkans liefern.

Zwei Attraktionen erwarten den Besucher im Inneren: Zunächst fällt der nach oben offene Luftraum ins Auge, der an der obersten Stelle des Gebäudes, gleichsam im Auge des Vulkans, eine Fensteröffnung im Flachdach hat, durch die ein Lichtstrahl ins Innere gelangt. Zum anderen erscheinen die „industriellen“ Materialien der Außenfassade auch im Inneren auf: nackte Betonwände, dunkelgrauer Estrichboden, stählerne Treppenhäuser sowie Cortenstahl-Kuben, die schon von außen sichtbar sind. Brücken in unterschiedlicher Höhe und Lage verbinden diese Kuben, die in unterschiedlichen Größen und Positionen angeordnet sind. Sie enthalten eine Reihe von Funktionen wie Filmvorführungen und interaktive Installationen.

Das Besucherzentrum mit seinen knapp 1.000 Quadratmetern Fläche ist im April 2013 eingeweiht worden. Es hat 1,3 Millionen Euro gekostet, Bauherr war die Stadt Celldömölk.

Fotos: Tamas Bujnovszk


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