Normierung, Rationalisierung, Standardisierung, Modularisierung – ohne all diese Kulturtechniken ist weder die historische Moderne noch die Gegenwart denkbar. Ebenso massiv wie ihr Erfolg ist seit jeher die Kritik an diesen Phänomenen. Emanzipiert die Vereinheitlichung den Einzelnen, gestaltet sie das Leben – oder diszipliniert sie auf mehr oder weniger offensive Weise?
Die kleine Vortragsreihe am Bauhaus Dessau mit dem Titel „Maßgebendes Wissen“ widmet sich in den kommenden Monaten der „ambivalenten Allianz von Ordnungsstreben und Gesellschaftsgestaltung“, die diesen Techniken strukturell eingeschrieben ist. Die Reihe ist Teil des Begleitprogramms zur aktuellen Ausstellung über Carl Fieger.
Den Auftakt macht am Donnerstag, 19. April 2018 der Kulturwissenschaftler und Kurator Alexander Klose. Klose – den die Veranstalter als „Container-Forscher“ ankündigen – wird über die immensen ökonomischen, logistischen und infrastrukturellen Einflüsse sprechen, die der internationale Standardcontainer in den letzten Jahrzehnten auf globale Produktion, Handel und Konsum entwickelt hat.
Termin: Donnerstag, 19. April 2018, 18-19:30 Uhr
Ort: Stiftung Bauhaus Dessau, Gropiusallee 38, 06846 Dessau-Roßlau
Die drei weiteren Termine der Reihe:
- Donnerstag, 17. Mai 2018: Forscher des internationalen Studienprogramms Bauhaus Lab 2018 über das „Packaged House System“ von Walter Gropius und Konrad Wachsmann
- Donnerstag, 21. Juni 2018: Gernot Weckherlin über den deutschen Klassiker der Standardisierung: Ernst Neuferts Bauentwurfslehre
- Donnerstag, 27. September 2018: Markus Krajewski über das „Weltformat DIN“
Alle Vorträge beginnen jeweils um 18 Uhr und finden im Bauhausgebäude statt. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Zum Thema:
www.bauhaus-dessau.de
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