Das Winterchaos zum Jahresende hat die Diskussionen um Stuttgart 21 etwas einfrieren lassen. Morgen Abend startet im Berliner Theater Hebbel am Ufer (kurz: HAU) die fünfteilige Vortragsreihe „Stuttgart 21 – reflexiv”. Die Reihe geht der Frage nach, wie das lokale Ereignis des Protests gegen das Großprojekt „Stuttgart 21“ in seinen gesellschaftstheoretischen Bezügen zu begreifen ist.
Den Auftakt am Donnerstag macht der Historiker Jens Hacke: „Bürgerproteste artikulieren Unbehagen am politischen System. Eine demokratische Legitimation von wirtschaftlichen und wissenschaftlich-technischen Führungseliten wird undeutlicher. Die Kritik an Stuttgart 21 wirkt wie ein Remake der Technokratiedebatten der 60/70er Jahre. Wie reagieren die demokratischen Parteien und Institutionen auf politische Entfremdung und können sie zufrieden stellende Lösungen bieten?”
Alle Termine im Überblick:
- 13. Januar 2011
Jens Hacke: Die lange Dauer des technischen Staates. Grenzen einer Legitimation durch Verfahren
- 8. Februar 2011
Wolfgang Kraushaar: Protest der Privilegierten? Oder: Was ist wirklich neu an den Demonstrationen gegen Stuttgart 21?
- 8. März 2011
Aaron Sahr/Philipp Staab: Bahnhof der Leidenschaften – Zur politischen Semantik eines unwahrscheinlichen Ereignisses
- 14. März 2011
Ulrich Bielefeld: Der Auftritt des Volkes auf der leer geräumten Bühne der Macht
Die Veranstaltungen werden moderiert von Heinz Bude.
Termine: je um 19.30 Uhr
Ort: HAU Eins, Stresemannstraße 29, 10963 Berlin
Zum Thema:
www.hebbel-am-ufer.de
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