Umwälzungen prägten und prägen die Ukraine. Politisch, gesellschaftlich, ökonomisch und sozial. Noch immer herrscht Krieg im Osten des Landes. Wie Menschen unter solchen Bedingungen leben und arbeiten können, ist für Mitteleuropäer nur schwer vorstellbar.
Und doch tun sie es. Auch die Architekten. In einem Land, das noch immer weitgehend von sowjetischen Konventionen geprägt ist. Sich über die Standards der Architekturproduktion hinwegzusetzen und in jeder Hinsicht eine eigenständige Position zu vertreten, erfordert – über Talent und fachliches Können hinaus – großes Durchhaltevermögen, Überzeugungskraft und auch ein gewisses Maß an Mut zum Risiko.
So jedenfalls beschreibt es Florian Fischer. Der Architekt und Professor an der Technischen Hochschule Nürnberg war vor kurzem mit Studierenden auf Exkursion in der Ukraine und lernte dort am letzten Tag der Reise Oleg Drozdov kennen – Einen Architekten, den Fischer einen „Pionier in der Architekturszene des Landes“ nennt. Einen engagierten Kulturschaffenden aus Charkiv, der für eine freie und politisch unabhängige Ausübung seiner Tätigkeit kämpft.
An der TH Nürnberg wird Drozdov am morgigen Dienstag, 13. Juni über seine Erfahrungen und die Situation in der Ukraine sprechen. Und auch über die Gründung einer unabhängigen Architekturschule, die Kharkiv School of Architecture, die Denkanstöße abseits verkrusteter sowjetischer Konventionen geben will. Vor dem eigentlichen Vortrag werden Studierende des Studio Charkiv ihre Eindrücke aus der Ukraine präsentieren.
Termin: Dienstag, 13. Juni 2017, 19 Uhr
Ort: Technische Hochschule Nürnberg, Fakultät Architektur, Bahnhofstraße 90, 90402 Nürnberg
Zum Thema:
www.drozdov-partners.com
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