Harrods in London, Wertheim in Berlin und Le Bon Marché in Paris sind berühmte Beispiele von imposanten Warenhäusern, die im Zuge der Industrialisierung während des 19. Jahrhunderts in den europäischen Innenstädten regelrecht aus dem Boden schossen. Konsumgüter waren durch effizientere Produktionsweisen für die breite Bevölkerung erschwinglicher geworden – und das Einkaufen immer mehr zum Erlebnis. Wo zuvor Einzelhändler ihre Waren feilgeboten hatten, befriedigten nun große Konsumtempel die Nachfrage der Massen.
Welche Rolle kommt der Architektur bei dieser Entwicklung zu? Wurde sie zum Dienstleister der Warenwirtschaft? Auf diese und andere Fragen wird Rolf Spilker, Leiter des Museums für Industriekultur Osnabrück, am Donnerstag, 24. August, eingehen. Am Beispiel Osnabrücks beschreibt er in einem Vortrag Nützliche Künste – Architektur in der Großen Straße um 1900 die städtebaulichen Veränderungen durch Warenhäuser. Ausgangspunkt ist die Ausstellung Waren, Welt und Wirtschaftswunder im Museum für Industriekultur, die die Einrichtung moderner Ladengeschäfte, ihre gravierende Auswirkung auf die Fassadengestaltung der Haupteinkaufsstraße und das gesamte Straßenbild Osnabrücks in den Blick nimmt. Der Eintritt ist frei.
Termin: Donnerstag, 24. August 2017, 19.15 Uhr
Ort: Bücher Wenner, Große Straße 69, 49074 Osnabrück
Zum Thema:
www.martini50.de
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