Im Norden von Mosambik sind – wie in vielen anderen afrikanischen Ländern auch – einfache Lehmhütten die Standardbehausungen. Deren Lebensdauer beträgt aufgrund von Feuchtigkeit und Termitenfraß lediglich fünf bis acht Jahre. Eine Wartung erscheint daher wenig sinnreich; die Hütten werden lieber neu errichtet. Die Menschen kennen zwar die klimatischen Vorteile der Lehmbauten, träumen aber von den „modernen“ Beton- und Ziegelhäusern, die im feuchtheißen Klima viel unkomfortabler und ungesünder sind.
Im Auftrag der Aga Khan-Stiftung arbeiten Ziegert Roswag Seiler Architekten (Berlin) daran, die lokalen Bautraditionen zu verbessern und mit lokalen Handwerkern Schulen und Gemeindezentren – auch als Vorbildbauten – zu errichten. Vor allem wurden alle Bauteile aus Holz durch Bambus ersetzt, um die Abholzung der Wälder zu verhindern. Das Bausystem soll in Zukunft auch bei anderen Gebäudetypen Anwendung finden. Im Dezember 2010 wurde die letzte von vorerst elf Schulen fertig gestellt.
Am kommenden Samstag werden die Architekten in ihrem Büro in Berlin diese Schulbauten vorstellen und anschließen über das Potenzial solcher Entwicklungszusammenarbeit diskutieren. Auf das Podium wurden daher noch sachkundige Gäste geladen: Ingrid Goetz („Studenten bauen in Mexiko“/TU Berlin), Christiane Eickhoff (ehem. Vorsitzende „Partnerschaft Shanti Bangladesch“), der Politologe Akim Jah und der Korbflechter Emmanuel Heringer (Berater für Bambuskonstruktionen). Die Moderation übernimmt Friederike Meyer von der Bauwelt.
Termin: Samstag, 12. Februar 2011, 19 Uhr
Ort: Ziegert Roswag Seiler Architekten Ingenieure, Schlesische Straße 26, Aufgang A, 10997 Berlin
Zum Thema:
Christof Ziegert, Eike Roswag und Uwe Seiler im Crystal Talk #21
Büroausbau von Ziegert Roswag Seiler auf www.designlines.de
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