Die Zentren europäischer Städte waren einst nicht nur strukturelle, funktional vielfältige und baulich geschlossene Mittelpunkte. Sie fungierten auch als symbolische Mitte der jeweiligen Stadtgesellschaft und wirkten so identitätsstiftend. Hier fand das öffentliche und stadtpolitische Leben statt, traf man sich, wurden Märkte und Versammlungen abgehalten, repräsentative Bauten platziert, Plätze und Promenaden angelegt.
Gegenwärtig gibt es jedoch in zahlreichen Klein- und Mittelstädten einen gegenläufigen Trend: Das Leben verschwindet aus den Zentren, der Handel sucht sich andere Vertriebswege oder konzentriert sich in dezentral gelegenen Einkaufszentren, leerstehende Ladenlokale lassen aus ehemaligen Flaniermeilen triste Pfade werden. Und auch innerstädtisch gelegene Wohnungen sind in mancher kleineren oder mittelgroßen Kommune nicht mehr beliebt, weil sie zeitgemäßen Standards nicht genügen.
„Wo bleibt die Mitte?“, fragt daher das Oldenburger Forum für Baukultur bau_werk in seiner diesjährigen, über den gesammten Sommer laufenden Veranstaltungsreihe. In zahlreichen Vorträgen werden Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft städtischer Zentren dargestellt und diskutiert.
Am kommenden 23. August 2017 wird der Dortmunder Architekt und Stadtplaner Franz Pesch zu Gast sein und unter dem Titel „Innenstadt – quo vadis? Die städtische Mitte im digitalen Zeitalter“ einen Spannungsbogen der Stadtentwicklung und -bedeutung von früheren Zeiten bis in unsere gegenwärtige Epoche des Onlineshoppings und der virtuellen Kommunikationsräume schlagen.
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.
Termin: 23. August 2017, 19–22 Uhr
Ort: bau_werk Halle am Pferdemarkt, Pferdemarkt 8a, 26121 Oldenburg
Zum Thema:
www.bauwerk-oldenburg.de
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