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21.06.2013

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Betonblüten in Bregenz

Vorarlberger Landesmuseum eröffnet


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Endlich: Die letzte Baustelle an der Bregenzer Seepromenade ist verschwunden – heute wird nach vierjähriger Schließung das Landesmuseum Vorarlberg  wieder eröffnet. Hand angelegt haben hier die Architekten Cukrowicz Nachbaur , ein österreichisches Büro, das sich in den letzten Jahren mit feinen Wohnhäusern, Schulen und Gemeindebauten etabliert hat. 2007 hatten die Bregenzer Architekten den Wettbewerb für Umbau und Erweiterung des Museums gewonnen.

Mit der zweigeschossigen Aufstockung des ehemaligen Verwaltungsgebäudes und dem fünfgeschossigen Erweiterungsbau geben Cukrowicz Nachbaur der Bregenzer Kulturmeile einen gelungenen Abschluss. Zum See hin zeigt sich der weiße Solitär als gediegende Sanierung, Richtung Zumthors Kunsthaus überrascht es mit einer ungewöhnlichen Betonblütenfassade, die für sich eher Kunst als Architektur ist.

Große Fenster durchbrechen die Fassade, die von den Künstlern Manfred Alois Mayr und Urs Roth im Rahmen eines Kunst-am-Bau-Projekts gestaltet wurde. Inspiriert von der römischen Keramik aus der Museumssammlung haben die Künstler den Boden handelsüblicher PET-Flaschen als Form genutzt und die Außenwand des Museums mit einer auf den ersten Blick zufällig wirkenden, aber nach komplexen mathematischen Verfahren berechneten Struktur geschmückt. Die Flaschenböden wurden durch den Einsatz von flüssigem Polyurethan abgeformt. Entstanden ist eine ornamentale Oberflächentextur, deren Ursprung man erst aus der Nähe erkennen kann: Unterschiedlichste Betonblumen zieren die Fassade im „Weiß der Champagner-Kreide“ (Architekten).

Ein weiteres auffälliges Merkmal findet sich auf der Seeseite: Hier verspricht das riesige Panoramafenster in der obersten Etage des Bestands einen spektakulären  Blick über den Bodensee und das Lindauer Ufer. Die Fenster in diesem sogenannten „Vorarlberg-Stock” wurden von Florian Pumhösl im Stil einer camera obscura gestaltet: Sie verweisen ins Land hinaus.

Übrigens leider eine Seltenheit: Mit 34 Millionen Euro sind die Architekten unter den Budget von 35,2 Millionen Euro geblieben. Unter den Exponaten finden sich Porträts von historischen Persönlichkeiten aus Vorarlberg, Produkte von Vorarlberger Firmen, ein Modell des islamischen Friedhofs, aber auch Kuriositäten aus der Landesgeschichte.

Fotos: Adolf Bereuter, Hanspeter Schiess/Cukrowicz Nachbaur Architekten


Zum Thema:

www.vorarlbergmuseum.at


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

9

serdika | 27.06.2013 16:10 Uhr

irre.tiert..

weiße Fassade im Bestand und weiße Betonfassade bei der Erweiterung...ist vielleicht etwas Inkonsequent...
und irritiert den Betrachter zuerst...das Thema Box auf dem Haus hätte man eher mit einer Klaren Abgrenzung zwischen Neu und Alt verbunden..die grenzen scheinen doch irgendwo zu verschimmen...und wirkt dadurch unproportioniert..
...man war mutig und hat sich am ende doch nicht für die radikale Lösung entwschieden...war sicher nicht leicht...
.. ein gut gemachtes Haus...
....die Eleganz und Leichtigkeit wird mit der Farbgebung leider verspielt.. ...2+

8

Lamaa | 25.06.2013 17:50 Uhr

Die Österreicher könnens

Herzlichen Glückwunsch zur Realisierung.

7

PET | 24.06.2013 17:09 Uhr

Über die Beton-

Köpfigkeit mancher Kritiker kann man eigentlich nur noch den Kopf schütteln.

6

Cube | 24.06.2013 17:06 Uhr

Wunderschön

Einfach nur

Wunderschön....

Bis in die Details.


5

Oli | 24.06.2013 16:33 Uhr

Kolumba und Neu

Der Gedanke an eine Kopie vom Kolumba ist nicht zu bestreiten: Bild 10 und 12 sind neben der grundsätzlichen Erweiterung die besten Belege.

Und Bild 15 zeigt, dass es hier durchaus um Masstäblichkeit gegangen ist.

Natürlich ist es ein Betonklotz, natürlich ist es fremd. Das war Peis Pyramide im Louvre übrigens auch mal.

4

auch ein Kritiker | 24.06.2013 09:54 Uhr

erschlagen

...der Altbau wird vom Neubau schon ein wenig erschlagen. Vielleicht wäre es angebrachter gewesen etwas Leichtes aufzusatteln.

3

solong | 24.06.2013 08:10 Uhr

...fassungslos...

...wird dem zunehmenden egoismus ... und der zunehmenden rücksichtslosigkeit in den westlichen gesellschaften ... voll und ganz gerecht ... wie man derart borniert und rücksichtslos ... mit der kulturellen substanz ... umgehen kann ?? ... ich vermag es nicht zu sagen ... das karschiert dann auch so eine "d...." blümchenfassade nicht ... das ist nicht architektur ... das ist nur planerego ... leider ohne jegliches gefühl für proportionen und umfeld ...

2

Kritiker | 22.06.2013 11:50 Uhr

pietätlos

Behutsamer Umgang mit Bestand sieht anders aus. Mit dem Aufbau wurden die gestalterische Feinheit des Altbaus komplett ausradiert. Die Betonkiste als Selbstzeck wurde hier mal wieder perfektioniert. Diese tumbe Effekthascherei, die sich aus eigentlich sehr guten Vorbildern speist scheint am Ende. Sich immer wiederholende detailarme Kuben auf der einen und radikale Rekonstrukionsbestrebungen auf der anderen Seite - das hängt natürlich zusammen. Unsere architektonischen Mittel haben sich abgenutzt. Nun stellt sich die Frage: Wie gehts weiter?

1

J. Buchholz, db-a, Berlin | 22.06.2013 11:30 Uhr

Betonblüten in Bregenz

Leider ein Beispiel eines brachialen und die Proportionen ignorierenden Umgangs mit vorhandener Substanz. Hier nicht nur auf den eigentlichen Baukörper sondern insbesondere, die Photos zeigen dies nur in Ansätzen, auch auf den städtebaulichen Kontext bezogen. Ein durchaus gelungenes Innenraumkonzept kann dies nicht aufwiegen.
Mein Wunsch nach Widerstand gegen kubaturfixierte Raumprogramme und autoritäre Wettbewerbsvorgaben wächst.

 
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