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09.12.2015
Hamburg schafft Denkmalschutz ab
Volkwin Marg über den geplanten Abriss der City-Höfe
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Götz v. Grone/WIR-sind-Eppendorf | 21.12.2015 12:54 UhrKlage gegen Rechtsbruch
Wenn hier, wie von Volkwin Marg und anderen, ein Bruch des Denkmalschutzgesetzes beklagt wird, dann sollte dagegen auch Klage vor dem Hamburger Verwaltungsgericht erhoben werden. Der gewissenlose Umgang der Stadt mit seiner historischen Bausubstanz könnte einmal exemplarisch durchgearbeitet werden und im günstigen Fall ein Zeichen gegen die Abriss-Unkultur gesetzt werden.
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Volkwin Marg | 11.12.2015 15:24 UhrGeschichtsbewusstsein
Es ist richtig, dass ich für die Cityhöfe schon alle möglichen Variationen vom Umbau über Abriss/Neubau bis zur Denkmalsanierung geplant habe:
2004 2006
Umbau für die neue Zentrale des SPIEGELs unter Verwendung des Rohbaus als graue Energie zur Kosten- und Mietpreisverringerung um 25 %.
2012 2013
Neubau gemäß Abrissausschreibung im Auftrage der ECE/STRABAG, weil die Cityhöfe noch nicht ein geschütztes Denkmal waren. Die Ausschreibung wurde wegen des neuen Denkmalschutzgesetzes aufgehoben.
2015
Denkmalsanierung gemäß neuem Denkmalschutzgesetz von 2013 im Auftrag von Matrix/Hochtief.
Ich engagiere mich für den Denkmalschutz, weil ich die Unterschutzstellung der Cityhöfe als eine neue kulturpolitische Chance verstehe.
Zu meinem kulturpolitischen Engagement siehe auch das Buch:
Auf alten Fundamenten ISBN 978-3-86218-039-4
Mir geht es um Geschichtsbewusstsein und die erinnernde Wertschätzung der Architektur der 50er Jahre.
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Felix Fischer | 10.12.2015 14:42 UhrIm Süden leider auch nichts neues
In München geschieht mit dem, unter Denkmalschutz stehenden, Hochhaus von Walter Henn leider genau das gleiche. Es gibt Gesetze, die gelten eben nur bei Bedarf. Der Denkmalschutz scheint dazu zu gehören.
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Sylvia Stöbe | 10.12.2015 10:54 UhrDenkmalschutz ohne Folgen
Es ist überall das Gleiche. Was nützt Denkmalschutz wirklich, wenn es ums Geld geht? Hier in Kassel verfällt gerade die Salzmannfabrik und das denkmalgeschützte Kaskadekino wurde völlig verfremdet. Was können wir tun, um wertvolle Bauten vor dem Abriss zu retten, wenn der Denkmalschutz nicht hilft?
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Thomas Linden | 10.12.2015 09:03 UhrCity-Höfe, Hamburg
... Mann, oh Mann, diese Vorgehensweise der Hamburger Regierung schockt wirklich! Welchem Machtkomplex wohl schaut man hier gerade bei der Arbeit zu? Zwingende rechtliche Gründe für einen Erhalt des Denkmals werden auf dem proforma-Weg beiseite geschoben! An einer fehlenden Alternative liegt es jedenfalls nicht, wenn ich mir den Entwurf von gmp ansehe! Vielleicht muss man die Antwort auf die Frage im Grundsätzlichen suchen und den Zeitgeist selbst verdächtigen? Leseempfehlung: Arno Gruen, "Der Wahnsinn der Normalität, Anatomie der menschlichen Destruktivität", ein lehrreicher Tiefblick in die Verfassung von Seele und Gesellschaft.
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Vergabe Wahnsinn | 10.12.2015 09:01 Uhr... finales Angebot ...
Nun trifft die City-Höfe der Vergabewahnsinn des sogenannten "finalen Angebotes". Noch nie war es für öffentliche Auftragebern so einfach mit Hilfe juristisch unscheinbarer Forderungen während der Vergabe ein absurdes "finales Angebot ohne Änderungen" den Bietern und ihren Architekten abzupressen. Am Ende sind alle an diesem Desaster mal wieder "unschuldig" Wie moralisch einwandfreier wäre doch ein Verfahren Wettbewerb - Investor - Bauen ... gewesen
Schade für die City-Höfe, schade für Hamburg
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archi | 10.12.2015 08:18 UhrTypisch Hamburg
Volkwin Marg bringt es auf den Punkt, aber leider wird das auch nichts ändern.
Die Aufregung hier verstehe ich allerdings nicht so ganz. Was wird erwartet von einer Stadt, in der es auch schon möglich war, ohne jeden Wettbewerb, investorengetrieben eine Einkaufspassage in die Innenstadt zu knallen unter Abriss eines denkmalgeschützten Gebäudeensembels und das Ganze noch unter Verbauung wichtiger städtebaulicher Sichtachsen.....das wurde (leider) in Hamburg schon immer so gemacht und ist nur ein Beispiel von sehr, sehr vielen.
@ Karl Valentin: das hat absolut nichts mit O. Scholz oder aktuell regierenden Parteien zu tun - da sind und waren sie immer alle gleich.
Schade um die City-Höfe, der Ansatz von Marg war gut und wäre wichtig für den Ort gewesen.
Nach 15 Jahren Architektur in der schönsten Stadt der Welt bin ich froh, mir das nur noch aus der Ferne anzusehen.
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Ursula Baus | 09.12.2015 22:59 Uhr... und Jörn Walter?
Die Rolle von gmp in den vorangegangenen Szenarien für die City-Höfe ist unrühmlich, wie (vom leider anonymen!) "Le Grand Akquisiteur" in Kommentar 3 erwähnt. Was Volkwin Marg zum Denkmalschutz beklagt, ist gleichwohl nachvollziehbar und richtig. Erwähnt wird in diesem Kommentar auch, dass Olaf Scholz der Schwarze Peter in Sachen Abriss zugeschoben wird – doch sein "Mann fürs Bauen" ist Jörn Walter. Liebe Kollegen vom Baunetz: Befragt doch mal den Oberbaudirektor, was er zum baukulturellen Erbe der Nachkriegsmoderne und den Argumenten des Denkmalschutzes sagt.
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Marco Alexander Hosemann | 09.12.2015 20:39 Uhr@ Le Grand Akquisiteur
Ihre bösen Unterstellungen, lasse ich hier mal umkommentiert stehen. Dass Sie nicht Ihren richtigen Namen angegeben haben, spricht für sich.
Gerne möchte ich anmerken, dass ein Teilabriss immer noch besser ist, als ein kompletter Abriss. Sowohl aus kulturellen, als auch aus ökologischen Gründen. Zudem bleibt mit den Veränderungen, die der Sanierungs-Vorschlag von gmp vorsieht, die stadtbildprägende Gestalt des City-Hofes erhalten.
Bei der gestoppten Ausschreibung im Jahr 2012 gab es sehr wohl ein Angebot, was den Erhalt vorsah und dreimal dürfen Sie raten, wer den dazugehörigen Entwurf geliefert hat! Richtig, es waren gmp.
Grundsätzlich sollte man von Unterstellungen und falschen Behauptungen absehen, bevor man sich in die Diskussion um den City-Hof einbringt!
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Hans Haas | 09.12.2015 19:37 Uhrja, gut...
Also es mag ja sein, dass Margs Engagement komplett opportunistisch ist, aber in diesem Fall gilt für mich ganz klar: der Feind meiner Feinde ist mein Freund. Und er hat ja nun immerhin eine gewisse mediale Reichweite, so gesehen lieber mit ihm dagegen, als dass er beim Abriss mitmischt. In der Politik geht die Wahl der Mittel nach der Notwendigkeit.
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Le Grand Akquisiteur | 09.12.2015 17:50 UhrDie große Kunst der Akquise
Volkwin Marg fährt eine saubere Akquise-Linie. Dafür wird jedes Pferd vor den Karren gespannt – aktuell eben der Denkmalschutz. Das sein Konzept in wesentlichen Teilen (den verbindenden Flachbauten) eine weitgehende Veränderung (=Abriss) vorsieht, erwähnt Herr Marg lieber nicht.
Es gab übrigens schon eine erste Aussschreibung vor drei Jahren, bei der nur Neubau-Lösungen eingereicht werden konnten. Und wer war dabei und hat einen Abriss und Neubau geplant? Nein, dreimal raten muss man nicht, man kommt auch beim ersten Versuch drauf: gmp.
Grundsätzlich ist die Diskussion über das Projekt absolut angebracht. Aber als direkt Beteiligter und – im Zweifelsfall – Begünstigter wäre es stilsicherer, die Meinungsbildung nicht so massiv zu beeinflussen.
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Andreas Gottlieb Hempel | 09.12.2015 17:13 UhrHamburg schafft Denkmalschutz ab
Volkwin Marg kann man nur Recht geben. Hier handelt es sich nicht nur um einen Rechtsbruch und die Mißachtung der Denkmalpflege sondern – viel tiefer – um das kulturelle Mißverständnis der baulichen Leistungen des Wiederaufbaus in den 1950er Jahren – also ein Verständnis- und Bildungsproblem bei den Verantwortlichen der Hansestadt Hamburg. Wer die Spuren der Vergangenheit so mißachtet und auslöscht wird selber keine Spuren hinterlassen. Als ehemaliger Präsident des BDA (1995–1999) und Vizepräsident der UIA (1999–2002) plädiere ich für die Weiterverfolgung des sensiblen Vorschlages von Volkwin Marg, der den Ablauf der Zeiten erkennbar lässt.
Andreas Gottlieb Hempel
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Karl Valentin | 09.12.2015 17:04 Uhrrecht hat er
Ich bin kein Freund von Marg, aber hier hat er einfach recht. Was da in Hamburg passiert ist vollkommen abartig. Wie man als Stadt so unseriös sein kann, ist mir vollkommen unbegreiflich. Aber klar, Olaf Scholz war schon immer die Mittelmäßigkeit in Person, jetzt geht er da halt noch mal einen Schritt darunter. Pfui, Rot Grün.
In dem Entwurf sind zweigeschossige Kunstgalerien zwischen den Wohntürmen vorgesehen. Der bisher introvertierte Sockelbereich soll der Belebung des öffentlichen Raums dienen.
Die Sanierung könnte den City-Höfen die weiße Fassade zurückgeben. Der grauen Eternitverkleidung würde eine weiß emaillierte Wärmeschutzfassade vorgesetzt.
Bestandsfoto: Ende der 70er Jahre verkleidete man die dänischen LECA Kacheln mit diesen „natograuen“ Eternitplatten.
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Inga Sawade | 08.02.2016 17:38 UhrCity-Höfe
Denkmalschutz hin-oder her. Wir brauchen einfach mehr Wohnungen. Gerade in der City. Die CDU-Dekade mit den Mittänzern FDP/Schill/Grüne hatte die Wohnungsnot und die Gentrifizierung St. Georgs einfach ausgesessen. Und die Einwanderer brauchen doch auch Quartier?!
Inga Sawade, noch Koppel 24