Am 21. September 2004 entschied eine prominent besetzte Jury über den Wettbewerb zur Erweiterung des Albertinums in Dresden: Gewonnen hat der Berliner Architekt Volker Staab mit seinem Entwurf „Arche Noah“ für ein modernes Depot- und Werkstattgebäude der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden im Innenhof des Albertinums.
Ein neues Zentraldepot ist notwendig, da die vorhandenen Depots der Staatlichen Kunstsammlungen, u.a. im Zwinger, im Dresdner Schloss und im Schloss Pillnitz im August 2002 überflutet worden waren und eine sichere Lagerung der Kunst- und Kulturgüter an den alten Standorten nicht mehr gewährleistet werden kann. Die Konzentration der Depots und Werkstätten soll zusätzlich räumliche Synergieeffekte für die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden bringen.
Insgesamt 92 Teilnehmer aus international tätigen Büros hatten für den Wettbewerb Entwürfe abgegeben, von denen neun in die engere Auswahl gekommen waren. Aus diesen wurde die „Arche Noah“ einstimmig ausgewählt und der Architekt mit der Realisierung des 15-Millionen-Projekts beauftragt.
Der Entwurf besteche durch die „Idee, das Depot als Arche Noah hochwassersicher, scheinbar schwebend über dem Innenhof des Albertinums zu platzieren“ (Juryprotokoll). Dies schaffe die „verblüffende Lösung“, den gesamten Innenhof freizuhalten, der sich damit zum zentralen Foyer des Albertinums entwickle und dem gesamten Haus ein neues Ordnungssystem gebe, um das sich alle übrigen Funktionen wie selbstverständlich fügen würden. Dadurch würden dem Denkmal auf optimale Weise Raum gelassen und „hervorragende Bedingungen“ für die Galerie „Neue Meister“ und die Skulpturensammlung geschaffen.
Das im Dachraum eingehängte Depot soll von den historischen Außenflächen durch eine Lichtfuge abgesetzt werden. Die dadurch entstehende „eindringliche innenräumliche Wirkung“ lasse den funktionalen Zusammenhang von Depot- und Ausstellungsräumen für die Besucher erfahrbar werden. Für die Tragwerksplanung hatte der Architekt das Büro Eisenloffel Sattler + Partner (Berlin) zu Rat gezogen.
Depot- und Werkstattflächen sollen auch im Albertinum selbst entstehen, das im Anschluss an die Errichtung des Neubaus saniert wird. Mit den Bauarbeiten am Neubau soll bereits 2005 begonnen werden.
Alle Wettbewerbsarbeiten sind vom 22. 9. bis 3. 10. 2004 im Mosaiksaal des Albertinums täglich außer dienstags von 10-18 Uhr zu besichtigen.