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13.12.2012
Wohnen statt Konsistorium
Volker Staab gewinnt Wettbewerb in Berlin
Trotz heftiger öffentlicher Kritik und einer Petition für den Erhalt wurde im vergangenen Jahr das Konsistoriumsgebäude im Berliner Hansaviertel abgerissen. Auf dem 8.140 Quadratmeter großen Grundstück sollen stadtnahe Wohnungen für unterschiedliche Gesellschaftsschichten entstehen. Ein Wettbewerb für die Neubebauung wurde nun entschieden:
- 1. Preis: Staab Architekten (Berlin)
- 3. Preis: S&P Sahlmann Planungsgesellschaft für Bauwesen mbH (Potsdam)
- 3. Preis: feddersenarchitekten (Berlin)
- 3. Preis: NPS Tchoban Voss (Berlin)
- Anerkennung: Sauerbruch Hutton (Berlin)
- Anerkennung: Peter W. Schmidt Architekt BDA (Pforzheim/Berlin/Buenos Aires)
Das Konsistoriumsgebäude der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz wurde in den Jahren 1968-71 nach Plänen des Berliner Architekten Georg Heinrichs und des damaligen Westberliner Senatsbaudirektors Hans-Christian Müller errichtet. Seit dem Jahr 2000 stand das Gebäude mit dem charakteristischen Y-Grundriss und der Fassade aus Aluminiumplatten leer, 2009 ging es in den Besitz der „Hilfswerk-Siedlung GmbH – Evangelisches Wohnungsunternehmen in Berlin“ über. Die neue Eigentümerin setzte den Abriss des intakten Gebäudes durch – Gegner kritisierten den achtlosen Umgang mit der Nachkriegsmoderne. Das Gebäude war nicht denkmalgeschützt, weil die zuständige Denkmalbehörde aus Personalmangel die entsprechende Gebäudekategorie noch nicht bewerten konnte.
Der Entwurf von Staab Architekten soll als Grundlage für einen neuen Bebauungsplan des Grundstücks dienen. Das Konzept sieht eine Kombination unterschiedlicher Baukörper und Wohntypologien vor. Entlang der Bachstraße verläuft ein fünfgeschossiger Riegel, auf der dahintergelegenen Grünfläche bilden drei sogenannte Stadthäuser ein lockeres Dreieck.
Die Jury lobte den Dialog der Neubauten mit ihrer Umgebung: Der Wohnturm bewirke eine „stadträumliche Verwandtschaft“ zu den Bauten der Interbau 1957, während der Wohnriegel an der Bachstraße auf die Lage an der Bahntrasse reagiere. Aus dem Juryprotokoll: „Dieses städtebauliche Konzept zeichnet sich durch eine Öffnung zur Spree auf der einen und eine klare Abgrenzung zur Bahn und zur Altonaer Straße auf der anderen Seite aus. Die öffentliche Wegeführung entlang der Spreepromenade wird durch das Preisgericht ebenso begrüßt wie die Öffnung zu den beiden Ecksituationen im Norden und Süden. Die differenzierte Gestaltung der Freiflächen bei gleichzeitiger halböffentlicher Durchwegung lässt eine angenehme, allen Bewohnern zuträglich Innensituation erwarten.“
Die Entwürfe der Preisträger können nach vorheriger Anmeldung vom 13. bis 21. Dezember 2012 im Bürogebäude der Hilfswerk-Siedlung, Kirchblick 13, 14129 Berlin, besichtigt werden.
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