Kleiburg, einer der größten Wohnblocks der Niederlande, enthält 500 Wohnungen, die sich über 400 Meter Länge und bis zu zehn Stockwerke verteilen. Kleiburg gehört zu dem markantesten Bau-Ensemble von Bijlmermeer und ist als einziger Block dort noch im Originalzustand erhalten geblieben. Vier Architektenteams hatten Ideen für dessen Umwandlung und Wiederbelebung vorgelegt. NL Architects (Amsterdam) haben mit Partnern die Arbeitsgemeinschaft De FLAT gebildet und sind jetzt aufgefordert worden, ihre Vorschläge weiter zu entwickeln.
Der Komplex Bijlmermeer, der ganz im Sinne der CIAM-Richtlinien in den 1960er Jahren als Wohn-Erweiterung Amsterdams entstand, startete als Großsiedlung der Nachkriegszeit hoffnungsfroh, aber die grüne und helle Alternative zur engen Innenstadt ereilte bald das Schicksal vieler dieser Wohnkomplexe und wurde eher zum Unort. Dieser Entwicklung wurden zwei Jahrzente lang Maßnahmen entgegengesetzt, die auf die Zergliederung der Großform bauten. Die Bienenwabenstruktur der Fertigteilfassade wurde durch eine „suburbane, menschlichere“ Hülle ersetzt.
NL Architects mit De FLAT wollen jetzt den gegenteiligen Weg gehen: zurück zur homogenen Großform. Die charakteristische Hochbahn-Trasse des Areals bleibt erhalten, auch den Abriss der Hochstraßen sehen die Planer skeptisch, da die Verlegung des Verkehrs auf die Erdgeschossebene den Grünflächen Konkurrenz macht.
Die Infrastruktur des langgestreckten, geknickten Hauses selbst wollen sie instand setzen, die Wohnungen aber ohne Küche, ohne Bäder, ohne Raumaufteilung und ohne Heizung lassen. Das Modell heißt „Eigenbau“: Für kleine Beträge sollen sich die künftigen Bewohner Flächen kaufen und nach ihren eigenen Wünschen ausbauen können.
Die Architekten stellen einen Katalog von Fassadenmodulen zusammen und möchten die bisher abweisende Hülle durch Öffnungen einladender und mit Holzelementen haptisch angenehmer gestalten. Sie sehen ihre Ideen als Experiment für neue Typologien, ihre Vision soll schon 2013 Schritt für Schritt Wirklichkeit werden.
Auf Karte zeigen:
Google Maps
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
4
serdika... | 12.12.2012 18:20 UhrNett
denke es bleibt beim netten versuch...
scheint wie ein freches marketing konzept:
Eigenbau: Für kleine Beträge sollen sich die künftigen Bewohner Flächen kaufen und nach ihren eigenen Wünschen ausbauen können.!!!
das muss man sich erstmal auf der zunge zergehen lassen..um dort zu wohnen und das auch bitte langfristig muss man erstmal zahlen...dann wird es hoffentlich nicht so asozial...