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31.08.2018
Endlich Platz für die Kunst
Villenumbau von Forsberg Architekten in Baden-Württemberg
Es war einmal in Baden-Württemberg, nahe einer größeren Stadt – der Ort soll hier keine Rolle spielen – wo versteckt hinter mächtigen Bäumen, unter denen eine kleiner Bach gluckerte, eine herrschaftliche Villa lag. Umgeben von einem großen, leicht abschüssigen Garten, so groß und verzweigt, dass man sich darin verlaufen könnte.
Die Geschichte beginnt, wie auch ein Märchen beginnen könnte. Ein Märchen über ein verwunschenes Haus, in dem geheimnisvolle Dinge geschehen. Doch die Geschichte, die man sich über dieses Gebäude erzählt, ist die Geschichte vom Umbau durch Forsberg Architekten. Das Basler Büro hat die dreigeschossige Villa, die in den 1950er Jahren erbaut wurde, von einem deplatzierten Holzanbau aus den 1960ern befreit, der im Haupthaus für viele korridorähnliche, dunkle Zonen gesorgt hatte. Stattdessen wurde der Bestand – gemeinsam mit Stauffer Rösch Landschaftsarchitekten (Basel) – wieder zum Wohnen hergerichtet.
Große Wandflächen wünschte sich der private Bauherr – ein Freund bildender Kunst aller Epochen, wie es heißt. Und so entstand im neuen Anbau ein kleines, privates Museum, das von den Architekten so organisiert wurde, dass sogar Rundgänge möglich sind. Eine Einliegerwohnung ergänzt das Programm. Vieles scheint möglich in dieser gut ausgestatteten Umgebung mit eigenem Weinkeller, Studierzimmer und Musikzimmer mit Flügel. Äußerlich fügt sich der Anbau dank weiß geschlämmten Backsteins ins Gesamtbild ein.
Ein Wechselspiel aus Kunst, Architektur und Natur solle der Entwurf sein, schreiben die auf repräsentative Wohnbauten spezialisierten Architekten, die historische Vergleiche nicht scheuen: „Die Villa sieht älter aus, als sie ist; die Architektur des Architekten van Taack weckt äußerlich mit Elementen wie Eckrisalit, Loggia und schwach geneigtem Ziegeldach Erinnerungen an Villen des norditalienischen Klassizismus.“ Ob man sich in der Villa auch fühlt wie im Märchen? Das wissen nur die Bewohner selbst. Aber die wollen lieber im Verborgenen bleiben. Sehr verständlich, wenn man sich die hochkarätige Kunstsammlung im kleinen, aber feinen Privatmuseum ansieht. (kat)
Fotos: Tom Bisig
Kommentare:
Kommentare (7) lesen / Meldung kommentieren
Unbekannter Ort, unbekannte Bewohner – aber eins ist sicher: Die Villa wurde in den 1950ern gebaut.
Inmitten eines großen Garten liegt der quer zum Hang stehende Bau.
Der alte, deplatzierte Holzanbau ist verschwunden, dafür ein neuer Anbau zum Garten entstanden.
Viel Platz und Raum für einen Freund bildender Künste aller Epochen.
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