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06.02.2024

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Kühl am Punta Fuego

Villa von CAZA architects auf den Philippinen


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Ein Blick auf die Quadratmeter – rund 600 – reicht aus, um klar zu machen, dass es sich bei dieser Villa auf den Philippinen um eine luxuriöse Angelegenheit handelt. Wer dann im Schnitt noch die Küche im Untergeschoss entdeckt, die direkt neben dem Quartier der Hausangestellten liegt, der weiß, dass man bei diesem Projekt mit europäischen Maßstäben nicht weit kommt. Trotzdem muss man anerkennen, dass die eher antirepräsentative Geste der Architektur bei dieser Gebäudekategorie überrascht. CAZA architects mit Büros in Manila und New York waren für die Gestaltung verantwortlich.

Das Wohnhaus befindet sich auf einer Landzunge namens Punta Fuego rund 100 Kilometer südwestlich von Manila. Entlang einer schmalen Küstenstraße reiht sich hier ein stattlicher Bau an den nächsten. Topografisch sind die Grundstücke von der steil abfallenden Küstenlinie geprägt. Auch CAZA reagieren hierauf, und zwar mit einem effektiv dreigeschossigen Volumen, das sich jedoch zum Teil in den Hang schiebt. Zwei Aspekte bestimmten ihren Entwurf, schreiben die Architekt*innen: Ausblicke in die Umgebung räumlich interessant zu integrieren und für eine möglichst natürliche Belüftung zu sorgen. Letzteres bedeutet im tropischen Klima des Ortes freilich nur, dass sich der Einsatz der Klimaanlage auf die Schlafräume beschränkt.

Die Villa besteht aus einem Sockel mit Garage, dienenden Räumen und den Unterkünften der Hausangestellten. Darüber liegen im Erdgeschoss die Schlafräume und Gästezimmer der Eigentümerfamilie mit direktem Zugang zu einem teils überbauten Pool – und schließlich das Obergeschoss mit vollverglasten Längsseiten. Hier befindet sich ein großer Wohnbereich samt einer weiteren Küche, die vermutlich weniger intensiv genutzt werden wird als jene im Keller.

Ihre architektonischen Ideen verfolgen die Architekt*innen mit einer Kombination aus „Streifen“ und „Röhren“. Die Röhren beherbergen jeweils ein Schlafzimmer und knicken schräg in Richtung Himmel ab, wo ein Oberlicht für eine introvertierte Atmosphäre sorgt. Die Streifen wiederum sind im Grundriss als ordnendes Prinzip gut zu erkennen. Im Zusammenspiel sollen diese beiden Elemente für eine natürliche Verteilung der kühlen Meeresluft sorgen. Die Speichermasse der Konstruktion aus Ortbeton erlaubt dabei eine gewisse Nachtauskühlung. Gleichzeitig dienen die alten Bäume auf dem rückwärtigen Teil des Geländes als Sonnenschutz. CAZA-Gründer Carlos Arnaiz spricht von einem bis zu 50 Prozent geringeren Energieverbrauch.

Aus der Ferne verbirgt sich die Komplexität des Gebäudes hinter einer betont ungelenken Komposition, was wesentlich zum antirepräsentativen Eindruck beiträgt. Dieses Haus ist fast schon klassisch modern von innen nach außen gedacht, und selbst die schräg gestellte skulpturale Treppenröhre kommt primär im Gebrauch zur Geltung. (sb)

Fotos: Rory Gardiner


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

6

arcseyler | 07.02.2024 13:35 Uhr

.......

von innen interessante räumlich dreidimensionale Verfremdung zur Skulptur. Warum? weil sich der Mensch in seiner gebauten Umwelt spiegelt. Letztendlich ob er will oder nicht.

5

KleinOskar | 06.02.2024 19:27 Uhr

GrünDach, na und?

Im Moment ist es makellos, aber wer sagt denn, dass es nicht Patina bekommen darf.Ich halte die Kritik für typisch deutsch.In den Tropen kommt so viel Wasser runter, da ist es egal, ob die Traufe Schlieren hat. Solange es dort keine Eiszapfen gibt, ist alles gut.Das Moos auf dem Dach, ist auch eine Art von Grün Dach.In Japan feiert man Wände, die seit 500 Jahren bemoost und schimmelig sind.

4

ep_ | 06.02.2024 18:59 Uhr

.........

viel Geld für die Verschandelung der Welt

3

auch ein | 06.02.2024 18:33 Uhr

architekt

man läuft die treppe runter und sieht beton statt der tollen aussicht....da gehts schon los.
viel zu klein für so viele schachteln und schlechte ideen

2

Toni Tek | 06.02.2024 16:09 Uhr

Fotoarchitektur

Okay, sieht irgendwie gut aus... Aber wie lange? Die konsequente Leugnung des Umstands, dass ein Haus kein Designobjekt in der Museumsvitrine ist, sondern ganzjährig der Witterung ausgesetzt ist - und das hier auch noch im tropischen Klima - führt mitunter zu architekturloser Architektur. Eine solche ist nicht konstruktiv gedacht, sie kann nicht altern, und sie zielt auf Makellosigkeit ab, welche nicht zu halten sein wird. Wie das Designstück wohl aussieht, wenn Wasserflecken die Traufe runterkommen, Moos zwischen Glasgang und Beton wächst und die betonierten Dachschrägen grün-grau-nass-fleckig geworden sind...? Ein Irrweg aus meiner Sicht...

1

Nachbar | 06.02.2024 16:08 Uhr

Spektakel

...spektakulär, aufwändig, lauter falsche Entwurfsentscheidungen = merkwürdige Räume.
Und das Klima ist auch Wurst.

 
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