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10.09.2018
Transparenz am Starnberger See
Villa von Beer Bembé Dellinger Architekten
Zierte früher ein Porsche gerne die Fotos gehobener Wohnhäuser, ist es heute offenbar eine Limousine der Marke Tesla. Jedenfalls kann man eine solche in der Garage der neuen Villa von Beer Bembé Dellinger Architekten (Greifenberg/München) am Starnberger See finden. Bereits das Raumprogramm verweist auf die besondere Ausstattung dieses Neubaus: Neben den üblichen Wohnräumen besitzt das Haus M5/2 eine Tiefgarage und ein eigenes Gästehaus.
Oberirdisch sind Wohn- und Gästehaus voneinander durch eine Terrasse getrennt. Das halb eingegrabene Gartengeschoss darunter ist jedoch durchgehend, sodass das Gebäude einen zusammenhängenden Riegel ausbildet. Im Gartengeschoss liegen die Schlaf-, Arbeits- und Kinderzimmer des Haupthauses, der Wohnbereich und die Küche befinden sich im oberen Geschoss. Während im Wohnhaus die privaten Räume zurückgezogener im unteren Geschoss zum Garten angeordnet wurden, grenzt das Schlafzimmer des Gästehauses direkt an die gemeinsame Terrasse. Küche und Bad sind hier am Ende des langgezogenen Grundrisses zu finden. Unterirdisch sind die beiden Teile des Hauses durch die mittige, organisch geformte Tiefgarage und einen langen Erschließungsgang verbunden.
Die außenliegende, tragende Betonstruktur fasst das Gebäude in einem gleichmäßigen Raster und als durchgängiger Rahmen ein. Die Dämmung wurde entsprechend nach innen verlegt, die Wandverkleidung in heimischem Eichenholz ausgeführt. Sie zeichnet die außenliegende Struktur dezent nach.
Die enge Beziehung des Wohnhauses zum Garten, in dem es einen schönen alten Baumbestand und Blickbeziehungen zum Starnberger See gibt, war den Architekten ein besonderes Anliegen, weshalb sie sich für eine exponierte Grundrissgestaltung mit umlaufender Glasfassade entschieden. Die Außenwände des Gartengeschosses sind jedoch nach innen versetzt, sodass hier eine Art Umgang entsteht, durch den dieses Geschoss geschützter und intimer wirkt. Der Bau wurde kürzlich mit dem Wessobrunner Architekturpreis 2018 ausgezeichnet, der Projekte aus dem Bezirk Oberbayern prämiert. (kh)
Fotos: Stefan Müller-Naumann
Kommentare:
Kommentare (11) lesen / Meldung kommentieren
Der alte Baumbestand des Gartens umgibt das nach allen Seiten durchlässige Wohnhaus.
Die Tragstruktur aus Beton wurde nach außen verlegt.
Im Inneren ist diese Struktur in der Holzverkleidung ablesbar.
Wohn- und Gästehaus werden oberirdisch durch eine Terrasse getrennt.
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