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24.02.2020

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Vierseithof neu interpretiert

Villa nahe Peking von Archstudio


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Vier kubische Baukörper aus roten Ziegeln, die sich im Viereck gegenüberstehen, dazwischen ein Glaspavillon, darüber ein dunkles Walmdach – die Courtyard Villa in Tangshan in der nahe Peking liegenden Provinz Hebei überzeugt durch eine schlichte, klare Struktur. Entworfen wurde das Wohnhaus vom Pekinger Büro Archstudio, das schon 2017 bei einem ganz in der Nähe befindlichen buddhistischen Schrein Feingefühl in Sachen Reduktion und Zurückhaltung bewiesen hat.

Zuvor befand sich auf dem 820 Quadratmeter messenden Grundstück ein altmodisch wirkendes Holzhaus aus dem vergangenen Jahrzehnt, das der private Eigentümer abreißen ließ, um Platz für ein neues Ferien- und Wochenenddomizil zu schaffen. Tradition und Modernität sollten dabei ineinanderfließen. Dementsprechend basiert das Gestaltungskonzept des 265 Quadratmeter großen Neubaus auf der Anlage traditioneller chinesischer Wohnhöfe, Siheyuan genannt, deren Zentrum ein auf allen vier Seiten von Gebäuden umschlossener Hof bildet. Diese sind durch eine introvertierte Struktur charakterisiert: Nach außen hin verschlossen wirkend, öffnen sie sich großräumig zum Hof hin.

Archstudio adaptierten diese Grundform auf eine ganz eigene Weise: Sie legten auf  jeder Seite ein kleines fensterloses Volumen mit Flachdach an, das jeweils nur einen Raum umfasst. Hier befinden sich die intimeren Wohnbereiche: zwei Schlaf- bzw. Gästezimmer, ein Arbeitszimmer, die Küche. Licht und Luft kommen über kleine integrierte Höfe und halboffene, rasterförmig gemauerte Ziegelwände. Über den zwischen den vier Baukörpern liegenden zentralen Hof setzten die Architekten das Walmdach, verglasten die Außenwände und verwandelten den Raum so einen hellen, großzügigen Wohn- und Empfangsbereich, in dem die umgebende Landschaft stets gegenwärtig ist.

Ziegel, Holz und Glas dominieren die Materialpalette des Hauses. Die vier Zimmer sind als Stahlkonstruktion angelegt, die Decken bilden Ortbetonplatten mit sichtbarer Holzverschalungsstruktur, während die Wände aus einem zweischaligen Ziegelmauerwerk mit Wärmedämmung bestehen. Das zentrale Walmdach ist mit verkohlten Holzfliesen gedeckt, im Innenraum liegt die Holzbalkenkonstruktion offen und lässt Höhe und Weite entstehen. (da)

Fotos: Wang Ning


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

9

staubmeier | 26.02.2020 16:38 Uhr

redet euch das nur schön ...

"Und am Dach hängt dann alles samt Umgegend wie bei FLW und entlastet die Schwerkraft zum Schweben."

liegt sicher an der fehlenden regenrinne.

kommt erst mal wieder auf den boden und hört auf das falsche zu rauchen, wenn ihr häuser schon vermeintlich schwebend seht.

es ändert nichts.

immer noch murx.

8

Davide | 25.02.2020 13:27 Uhr

ulkig

Es ist ein Mies-Grundriss mit einer FLW-Ansicht und Kahn-Interior in China. Und irgendwie geht es trotzdem auf

7

Chinese | 25.02.2020 11:58 Uhr

Raumentstehung

@STPH
im Bild 33 ist das Konzept der Raumentwicklung geklärt.
Es kommt von den traditionellen Beijing Siheyuan (Chinesischer Wohnhof) in Hutong (Bezeichnung für die Gasse in Beijing).
Obwohl m. E. sehr entfremdet ist.

6

STPH | 25.02.2020 08:54 Uhr

Raumentfaltung, Raumdynamik, Prozessform


Raumentstehung durch auseinanderziehen, entdichten wie bei FLWs Roobiehaus.

Prozess der Raumentfaltung wie bei Dessauer Bauhaus, dessen Trakte sich passgenau zusammenschieben und -drehen lassen. Hier sogar noch im Straßennetz.

So ein Raum lehnt sich nirgends an, ist aus sich selbst erzeugt wie eine Rose oder ein aufgeklapptes Taschenmesser, eine entfaltete Raumstation, besitzt eine eigene Raummechanik, ein vorher nachher, wie Gebirgsprozesse oder ein Baum.

Auch beim Taj Mahal die wie vom Zentralbau abgesprengten Minarette mit dem so entstehenden Raum dazwischen.

Diese Zentrierung erlaubt Gegenpavillons wie etwa auf Bild 5 für die Autos, gern auch schöner.

Und am Dach hängt dann alles samt Umgegend wie bei FLW und entlastet die Schwerkraft zum Schweben.

Freiraum als Entdichtung?

5

auch ein | 25.02.2020 08:16 Uhr

architekt

alles sehr fein gemacht.
mir ist es etwas zu "backsteinig-hozig" aus einem guss, aber schöne innen/aussenräume.

auh die verschiedenen gartenbereiche die am anwachsen sind. hier häte man die gebäudeflügel auch etwas "reinragen" lassen können, platz war ja da....

bei der beleuchtung hätte man anstatt des flutlichtmastes aus dem stadionzubehörladen auch etwas feinfühliger und spannender vorgehen können....

4

eon | 24.02.2020 16:55 Uhr

...

@staubmeier

HÄ?!

3

mehmet | 24.02.2020 16:53 Uhr

@staubmeier

safehouse?

2

Frauke | 24.02.2020 16:23 Uhr

Gelungen

Schöne Übersetzung eines modernistischen Grundriss mit den eleganten langen Wänden die zwischen Außen und Innenraum oszillieren und dem traditionellen Dach.

1

staubmeier | 24.02.2020 15:48 Uhr

bei aller bescheidenheit ...

... aber ich habe leider selten so etwas furchtbares hier gesehen. so ein murx. die krönung der schönsten stunden ist sicher die beleuchtete selbstschussanlage, der tisch in folterbankoptik, ... etc. pp.

 
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Schlichte Eleganz: Vier Ziegelvolumen tragen ein Dach, dazwischen ein Glaspavillon.

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Vor dem zentralen Wohnbereich liegen dreieckige Terrassen, das auskragende Dach bietet Schutz.

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Von Licht durchflutet: das Wohnzimmer.

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Intimer Rückzugsraum: eines von zwei Schlafzimmern.

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